Geschichte
Siedlungsspuren lassen sich bis in römische Zeit zurückverfolgen, als in Barton Seagrave und Boughton Öfen für die Keramikproduktion betrieben wurden. Die Endung -ing deutet darauf hin, dass der heutige Ort von den angelsächsischen Einwanderern der Völkerwanderungszeit begründet wurde. Erstmals erwähnt wird Kettering 956 in einer Urkunde König Eadwigs, in der auch die Gemarkungsgrenzen verzeichnet sind, die zum Teil bis heute Gültigkeit haben. Als Besitzer des Ortes wird Aelfsige der Goldschmied genannt, der Kettering wenig später offenbar an die Abtei Peterborough veräußert, als deren Besitz Kettering 972 dokumentiert ist. Auch das Domesday Book zählt den Ort zum Kloster Peterborough. Im Jahre 1227 gewährte König Heinrich III. dem Ort die Marktprivilegien. Im 17. Jh. ist die Stadt als Zentrum der Wolltextilfabrikation bekannt. Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jh. kam die Herstellung von Schuhen und Stiefeln hinzu. Die Entwicklung wurde durch die Anbindung an die Eisenbahn (Midland Main Line, Kettering Ironstone Railway) gefördert.
Kettering war auch eines der Zentren der Nonkonformisten. Zu ihren bekannteren Vertretern in der Stadt gehörte William Carey, der 1793 nach Indien ging, um dort zu missionieren; eine Straße und ein Kirchengebäude in Kettering sind nach ihm benannt. Auch sein Mitarbeiter Andrew Fuller, Begründer der baptistischen Missionsgesellschaft, wird durch entsprechende Namensgebungen gewürdigt. Mitte des 19. Jhs. setzte William Knibb Careys Missionswerk fort. Eine Kapelle für die Nonkonformisten besteht seit 1723. Im Jahr 1887 wird Kettering als Kleinstadt mit 11.095 Einwohnern, einem Post- und Telegrafenamt, 3 Banken, 2 Zeitungen und einem am Freitag stattfindenden Wochenmarkt beschrieben.
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