Kineschma
Kineschma ist eine russische Stadt in der Oblast Iwanowo. Sie liegt rund 400 km nordöstlich von Moskau an der Wolga und hat 94.700 Einwohner (Stand: 2004).
Die Stadt Kineschma existiert zumindest seit dem 13. Jahrhundert, wie in anderen Städten der Region begann hier Anfang des 19. Jahrhunderts die Baumwollverarbeitung Einzug zu halten. Bei Kineschma kam noch die Lage an der Wolga hinzu, die zum Aufbau eines Hafens führte.
Heute zählen die Textilindustrie, die Holzverarbeitung und die chemische Industrie zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, daneben kommt dem Flusshafen Bedeutung zu. Allerdings zählt der Ivanovoer Oblast heutzutage zu einem der ärmsten Gebieten Russlands, seit mit dem Niedergang der Sowjetunion fast alle Betriebe stillstehen.
Eine hohe Arbeitslosenquote ist die Folge.
Selbst das Werk Avtoagregat (beschäftigte in früheren Zeiten die halbe Stadt mit den dem Werk angeschlossenen Krankenhaus, Kindergarten, Immobilienverwaltung, Kraftwerk), ein Zulieferer für die Automobilindustrie steht nun fast komplett still.
Viele Männer, vor allem die jüngeren, fahren nach Moskau um dort zu arbeiten.
Auf der anderen Seite werden dort immer wieder luxuriöse Häuser für wohlhabende Russen fertiggestellt.
Fuhren die Einwohner Kineshmas früher fast ausschließlich Autos aus russischer oder deutscher Produktion, so haben die Japanimporte (Rechtslenker) nun Hochkonjunktur und stellen nun einen beinahe so hohen Anteil wie die deutschen Fahrzeuge.
Der Rubel selber ist in den letzten Jahren zum Euro fast unverändert geblieben.
Der Kurs liegt in etwa bei 34-38 Rubel für einen Euro (Stand: 2006).
Eine Busfahrt liegt nun bei 5 Rubel (Stand: 2006) und ist gerade in den letzten Jahren sehr stark gestiegen.
Es fahren innerhalb der Stadt fast ausschließlich Kleinbusse von privaten Unternehmen. Große Reisebusse werden für die Fahrt in andere Städte verwendet.
Eine fahrt mit dem Zug nach Moskau dauert in etwa einen Tag und eine Nacht.
In Kineschma gibt es mindestens eine evangelische Gemeinde.
Am 19. September 1971 wurde auf der weiter östlich liegenden Nord-Uferseite bei Galkino (ca. 40 km entfernt von Kineschma) eine unterirdische Atombombe
(Globus-1) mit 2,5kT Sprengkraft gezündet.
Die Sprengung diente geologischen Versuchen, endete aber in einer Katastrophe, da unerwartet eine verstrahlte Wolke an die Oberfläche kam.
Zudem spülte Wasser der Wolga an den Ort der Sprengung.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Nuclear_Explosions_for_the_National_Economy
In Kineschma gibt es außerdem noch ein Frauengefängnis und ein militärisches Erziehungslager für straffällig gewordene Kinder.
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