Lager Rudolfsgnad
In Knićanin bestand von 1945 bis 1948 ein sogenanntes "Arbeitslager", in dem aber hauptsächlich volksdeutsche Frauen, Kinder und Ältere untergebracht waren. Das Lager verzeichnete in diesem Zeitraum insgesamt ca. 33000 Insassen, von denen nachweislich 9500 dort gestorben sind, die tatsächliche Zahl dürfte aber eher bei 13000 Toten liegen. Hauptsächliche Todesursachen waren Hunger und Krankheiten wie Fleckfieber und Typhus. Vierzehn Erschießungen sind belegt, nach Augenzeugenberichten lag auch hier die tatsächliche Anzahl weit darüber. Des Weiteren soll es auch zu Vergewaltigungen und anderen Misshandlungen gekommen sein. Auf der "Teletschka", einem kleinen Feld am Ortsrand sind in einem - inzwischen zum Friedhof geweihten - Massengrab ca. 9000 Tote begraben. Weitere 3000 Opfer ruhen auf dem ehemaligen Dorffriedhof. 1998 wurden dort von der Belgrader "Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit" als Mahnmal zwei Gedenktafeln errichtet.. Das Lager Rudolfsgnad wurde 1948 u.a. auf Druck des Roten Kreuzes und des Vatikan aufgelöst.
Eine der wenigen autobiografischen Beschreibungen des Lagers Rudolfsgnad stammt von Maria Horwath-Tenz. Dazu existiert ein Radio-Feature von Heide Schwochow, das 1993 im Deutschlandfunk gesendet wurde.
Rudolfsgnad ist Patengemeinde der deutschen Gemeinde Leutenbach, in der viele ehemalige Bewohner und Gefangene Rudolfsgnads eine neue Heimat gefunden haben. Die Mehrheit der Einwohner in Knićanin besteht heute aus Serben.
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