Geschichte
Die erste Siedlung an der Stelle des heutigen KoÅ„skie bestand im 11. Jahrhundert. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1124, als sie der Familie Odrowąż gehörte. 1220 wurde eine Pfarrei und eine Kirche errichtet. Der Ort war zum Zentrum der Verwaltung der Güter der Familie Odrowąż und auch zu deren religiösem Mittelpunkt geworden. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte sich KoÅ„skie zu einem Zentrum der Stahlverarbeitung entwickelt. Neben 320 Eisenwerken gab es 40 Schmieden in der Umgebung.
In den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts erwarb der Vogt RafaÅ‚ MaÅ‚achowic KoÅ„skie und weitere Dörfer der Umgebung. Vor allem den Bemühungen von Jan MaÅ‚achowic ist es wohl zu verdanken, dass KoÅ„skie am 30. Dezember 1748 durch August III. das Stadtrecht nach Magdeburger Recht verliehen wurde. Durch die neuen Rechte entwickelte sich das Handwerk verstärkt und vor allem die Waffenherstellung gewann an Bedeutung für den Ort.
Im 18. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Stahlindustrie weiter zu, es wurden Hochöfen errichtet und es kam zum größten wirtschaftlichen Aufschwung für die Stadt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden ein jüdischer Friedhof und eine hölzerne Synagoge errichtet, eine der wichtigstens Holzsynagogen Polens. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwarb der Graf Jan Tarnowski die Stadt, die im Jiddischen Kinsk genannt wurde.
Der Anschluss an das Schienennetz erfolgte 1885. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt von österreichischen Truppen besetzt.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde KoÅ„skie bereits am 3. September 1939 durch Flieger der Wehrmacht bombardiert. Dabei wurde unter anderem der Bahnhof zerstört.
Am 12. September 1939 wurden Einwohner, vor allem Juden, gezwungen, ein Grab für vier deutsche Soldaten auszuheben. Es verbreitete sich das - nicht der Wahrheit entsprechende - Gerücht, die Toten seien verstümmelt. Die Situation eskalierte in Gewaltakten gegen die Juden, die schließlich in Panik zu schreien begannen und vom offenen Platz in Richtung eines großen Torbogens auf der gegenüberliegenden Häuserreihe liefen. Der Leutnant der Reserve Bruno K. sah aus einem sich nähernden Militärfahrzeug heraus die schreienden Juden auf das Tor zulaufen und eröffnete mit seiner Pistole das Feuer. Die etwa 40 bis 50 Wehrmachtssoldaten, die sich noch auf dem Platz befanden, begannen daraufhin ebenfalls, wild in die Menge der Flüchtenden oder in die Luft zu schießen. Dabei starben 22 Menschen.
Die deutsche Filmregisseurin Leni Riefenstahl, schockiert von dem grausamen Ereignis, protestierte umgehend bei Generaloberst von Reichenau gegen das sinnlose Gemetzel, beendete danach ihre Dokumentationen über den Krieg und kehrte nach Deutschland zurück.
Von Reichenau ließ am 14. September in Konskie den hauptverantwortlichen Täter K. vor ein Feldkriegsgericht stellen. Das aus drei Kriegsrichtern der 10. Armee bestehende Gericht kam zu dem Urteil, K. habe nicht aus einer militärischen Notwendigkeit heraus gehandelt, sondern mit der Absicht, wahllos Zivilisten zu töten. Der Angeklagte wurde wegen Totschlags zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die anderen Wehrmachtsangehörigen, die blindlings in die Menge geschossen hatten, wurden nicht zur Verantwortung gezogen.
Während dieser Zeit wurde auch die Synagoge in Brand gesteckt und vernichtet. Ein Ghetto für die Juden wurde errichtet und ein Judenrat gebildet. Da die polnischen Besitzer der Grundstücke ihre Grundstücke weiter benutzen durften, war das Ghetto relativ offen und damit waren die Bedingungen, im Verhältnis zu anderen Ghettos, weniger schlimm. Trotz allem war es überfüllt. Etwa 7.500 Menschen mussten zeitweilig hier leben, davon etwa 2.000 Juden, die aus Åódź, PÅ‚ock und Warschau geflohen waren. Das Ghetto wurde im November 1942 aufgelöst. Die meisten Juden wurden ins Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet. Einige hundert Juden konnten sich verstecken bzw. verblieben für Arbeiten in der Landwirtschaft oder Ähnliches in der Stadt. Am 6./7. Januar 1943 wurden aber auch sie zuerst in ein Ghetto in Szydłów und anschließend nach Treblinka deportiert. Nur knapp 300 Juden von KoÅ„skie überlebten den Holocaust
Während der Besetzung waren die umliegenden Wälder Ort zahlreicher Partisanenaktivitäten. Unter anderem war hier das erste Wirken der Abteilung von Major Henryk DobrzaÅ„ski (Deckname Hubal).
1975 verlor der Ort seinen Sitz als Powiat und wurde Teil der Woiwodschaft Kielce. Bei einer erneuten Reform der Verwaltungseinheiten 1999 bekam es den Sitz wieder zurück und wurde Teil der Wojewodschaft Heiligkreuz.
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