Flagge von Russland

Russland

Hauptstadt
Moskau
 
Fläche
17.075.400 km²
 
Bevölkerung
142.537.000
 
pro km²
8 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
09:01
 
 
+
»
 

Geschichte

Das Kirchdorf Zinten (prußisch sinds: Hartriegel-Strauch; sindats: sitzen, siedeln) erhielt 1313 die Stadtrechte nach Kulmer Recht. Ursprünglich gehörte der Ort zum Ermland, blieb aber bei der Teilung 1466 nach dem Zweiten Thorner Frieden ebenso wie Heiligenbeil beim restlichen Ordensstaat und wird seither zur Landschaft Natangen gerechnet. Bis zum Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt auf fast 6000 Einwohner heran. Sie war Garnisonsstadt und von vielseitigen mittelständischen Betrieben geprägt. Da es in der Zeit bis 1773 im katholischen Ermland für Protestanten nicht erlaubt war, sich länger als ein Jahr dort aufzuhalten, umgingen viele evangelische Ermländer diese Regel, indem sie sich für einen Tag im nahe gelegenen Zinten niederließen. Dies brachte der Stadt den noch im 20. Jahrhundert geläufigen Scherznamen "Ausland" ein.

Die Stadt war planmäßig mit einem regelmäßigen Straßennetz angelegt worden. Das Rathaus stand mitten auf dem Marktplatz. Auf einer Anhöhe stand die Kirche, welche 1741 neu gebaut wurde. Zinten gehörte zum Landkreis Heiligenbeil. Bemerkenswert ist das Stadtwappen, das zwei sich kreuzenden siberne Türme zeigt, Über diesen schwebt in blauem Feld ein goldener Stierkopf.

Während der Kesselschlacht von Heiligenbeil im Februar 1945, bei der die 4. Armee der deutschen Wehrmacht zerschlagen wurde, wechselte Zinten mehrmals den Besitzer und wurde ebenso wie die benachbarte Kreisstadt im stärksten Ausmaß zerstört. Seit 1945 liegt Zinten unmittelbar nördlich der polnisch-russischen Grenze quer durch das alte Ostpreußen und war seiner Entwicklungschancen beraubt. Heute ist der Ort nur noch eine bescheidene Siedlung. Die Altstadt wurde nicht wieder aufgebaut, von der Kirche steht nur noch ein mahnendes Turmfragment. Stadtrechte hat der Ort nicht mehr.

Die Zahl der Einwohner betrug 1875 3.201, 1890 3.360 (davon 58 Katholiken und 55 Juden), 1910 3.382 und 1939 5.801.

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