Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
06:35
 
 
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»
 

Geschichte

Jakobswalde ist eine Gründung des Besitzers der Herrschaft Slawentzitz, Heinrich Jakob Reichsgraf von Flemming, der 1709 hier den nach ihm benannten Messinghammer errichten ließ. Für den Hammer sowie eine Messingfabrik, Drahtfabrik und eine Spiegelfabrik, die bald hinzukamen, warb Flemming, der aus Sachsen stammte, mit Steuerbefreiungen Arbeiter aus dem Erzgebirge und Brandenburg an.
Durch ein Tauschgeschäft gelangte Jakobswalde, wie die gesamte Herrschaft Slawentzitz, 1714 in den Besitz des Grafen Adolf Magnus von Hoym.

Der Holzreichtum der Slawentzitzer Wälder, das Galmeierz aus den reichen Lagerstätten bei Scharley (Szarlej) nordöstlich von Beuthen sowie aus Ungarn importiertes Kupfer bildeten eine gute Grundlage für die Jakobswalder Messingfabrikation. Nachdem Schlesien 1742 preußisch geworden war, erweiterte sich das Messingwerk rapide. Innerhalb von 50 Jahren entstanden eine Löffelfabrik, eine Galmeimühle, vier neue Brennöfen für Messing, fünf Lattunhütten, eine Drahthütte und ein Zainhammer.

Der ab 1782 neue Besitzer der Herrschaft Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen richtete in Jakobswalde das Fürstliche Hüttenamt ein, das auch die Eisenherstellung in den Nachbarorten beaufsichtigte.

Johann Karl Korb, der zwischen 1810 und 1820 Oberhüttendirektor in Jakobswalde war, erlebte der Ort seine Glanzperiode. Neben der Errichtung neuer Walzwerke und Hütten gestaltete Korb das Ortsbild völlig neu. Ein zentraler Hüttenplatz entstand, an dem an der Stelle einer alten Schrotholzkirche der klassizistische Bau der 1815 errichteten evangelischen Kirche, die ein Nachbau der Kirche St. Marie de Batignolles in Paris war, das Ortsbild prägte. An dem großen rechteckigen Platz entstanden auch ein neues Pfarrhaus und eine evangelische Schule, die das Ensemble mit dem barocken Hüttenamtsgebäude und der Schmelzhütte vervollständigten. An den einmündenden Seitenstraßen entstanden Häuser für die Hüttenarbeiter.

Durch die schwunghafte Entwicklung der Industrie um Beuthen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Transport des Galmei von Beuthen nach Jakobswalde unrentabel. Im Jahre 1848 musste deshalb fast alle Hütten ihre Produktion einstellen und die Arbeiter verließen den Ort. Jakobswalde wurde so unbedeutend, dass 1908 auch das Pfarramt nach Slawentzitz verlegt wurde.
Bis 1945 gehörte der Ort dem Landkreis Cosel an.

Nach 1945 erhielt der Ort den Namen Kotlarnia. Das 1945 ausgebrannte Pfarrhaus wurde wieder aufgebaut, jedoch in einer nicht zum Ensemble des Hüttenplatzes passenden Neugestaltung.

Bis 1972 bildete Kotlarnia eine Großgemeinde (Gmina), mit der Gemeindereform wurde sie ab dem 1. Januar 1973 Teil der Gmina Bierawa.

Hauptarbeitgeber ist heute ein Sandgrubenbetrieb, die Kopalnia Piasku "Kotlarnia" S.A..

Der Ort Kotlarnia wird überwiegend von zugewanderten Bergarbeitern polnischer Nationalität bewohnt, während in den anderen Orten der Großgemeinde Bierawa 80 % der Einwohner die deutsche Nationalität besitzen. Im Jahre 1999 kam es in der Gemeinde zu einem Streit wegen der beabsichtigten Schließung der Schule in dem polnischsprachigen Ort.

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