Geschichte
Am 21. Mai 1298 wurde Krakow erstmalig urkundlich erwähnt. Der Name geht auf das slawische kraca zurück, was soviel wie Ort der Krähen bedeutet. Die Stadt war im Mittelalter der Sitz der Fürstenlinie Werle-Güstrow und mitunter Tagungsort der mecklenburgischen Landesfürsten. An die ehemalige Burg erinnert heute nur noch der Name „Burgplatz“ in Krakow. 1325 kam es hier zum ersten Hostienschändungsprozess in Mecklenburg, als Fürst Johann II. (Werle) mehrere ansässige Juden rädern ließ. Eine Kapelle entstand dort und zog Pilger an. Der Berg, wo dies geschah, heißt heute "Jörnberg" (von "Judenberg").
Krakow am See, eine altmecklenburgische Landstadt, lebte neben Handel, Handwerk, Gewerbe und der Landwirtschaft auch von der Fischerei sowie von der Wollweberei. Die Stadt erlebte mehrere Großbrände - zuletzt 1759. Die heutige Stadtanlage lässt kaum Strukturen vor diesem Ereignis erkennen. 1842 wurde auf dem Mühlenberg eine Holländerwindmühle errichtet, die 1975 nach einem Blitzschlag abbrannte. 1821 wurde ein Jüdischer Friedhof angelegt, der beim Novemberpogrom 1938 beschädigt und 1950 wieder hergerichtet wurde, 1866 die Synagoge am Schulplatz gebaut, die zu den wenigen gehört, die den Pogrom 1938 überstanden, weil sie bereits 1920 an den Arbeiterturn- und Sportbund "Fichte" als Turnhalle verkauft worden war und bis 1986 als solche genutzt wurde. Die jüdische Gemeinde war zu klein geworden. Seit 1986 wird sie als Kulturhaus bzw. als Krakow-am-See-Information genutzt.
1875 entstand das Rathaus am Markt, 1882 erhielt Krakow Eisenbahnanschluss an Güstrow und Plau. 1897 wurde auf dem Jörnberg ein hölzerner Aussichtsturm erbaut, der 1907 erneuert werden musste. 1945 wurde er gesprengt und 1995 wieder aufgebaut. 1900 erfolgte die Eröffnung der Badeanstalt am Jörnberg. 1909 wurde das Kurhaus (heute Seehotel) errichtet. Auf dem Lehmwerder wurde 1910 ein Gedenkstein für Fritz Reuter gesetzt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde von 1943 bis 1945 wurde ein Außenlager des KZ Ravensbrück errichtet, in dem 150 bis 200 weibliche jüdische Häftlinge lebten, die in den Getreidehallen Zwangsarbeit bei der Produktion von Flugzeugteilen verrichten mussten.
Schon 1939 erklärte man den Krakower Obersee zum Naturschutzgebiet, und seit 2000 ist Krakow am See „Staatlich anerkannter Luftkurort“.
Nach dem Ende der DDR wurde ab 1991 der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert.
Basierend auf dem Artikel Krakow am See der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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