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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
10:49
 
 
+
»
 

Geschichte

Kripp war eine bedeutende Zwischenstation der Treidelschifffahrt zwischen Köln und Koblenz. Treideln bedeutet, dass man Schiffe mit Pferden flussaufwärts zieht. Das war eine rechte Tierquälerei. Die Pferde wurden auf dem linken Auge blind wegen der Reflexion der Sonne auf dem Wasser. Außerdem wurden sie nach wenigen Jahren kreuzlahm wegen des seitlichen Zuges des Seiles. Bisweilen wurden sie auch ins Wasser gerissen, wenn der Steuermann das Schiff in die Strömung geraten ließ und der Pferdeführer zu betrunken war, das Seil rechtzeitig zu kappen. Auch sonst war es ein mühsames Geschäft, weil die Schiffe gerne auf Grund liefen. Dann musste die Ladung auf ein Beiboot umgeschichtet werden, bis das Hauptschiff wieder loskam.

Man sollte meinen, die Leute seien froh gewesen, als endlich Dampfschiffe verfügbar waren. Dem war aber nicht so. Die Treidler ließen es an Einsicht in die notwendigen strukturellen Veränderungen mangeln und beschossen 1848 die Dampfschiffe. Es ist sogar eine Kanone zum Einsatz gekommen. Versenkt wurde jedoch keines der Schiffe. Immerhin hatte man es probiert – die Kanone ist noch heute als Denkmal eines unbeugsamen Willens – andere meinen: einer halsstarrigen Fortschrittsfeindlichkeit - am Rhein auf einem Sockel nahe der Fähranlegestelle zu sehen. Der Aufstand griff auch auf andere Treidelstationen von Wesseling bis Weißenthurm über. Auch sonst ist überliefert, dass die alten Kripper wilde Gesellen gewesen sein müssen - an die Obrigkeit in Remagen wurden entsprechende Beschwerden herangetragen.

Zur Blüte gelangte Kripp mit dem Brennen von Ziegelsteinen aus dem Lehm, der damals dort zu Tage trat. Ein Unternehmer aus Italien nahm sich des Geschäftes an und brannte die Ziegel für eine Lederfabrik. Die Arbeiter entlohnte er ebenfalls mit Ziegeln; freilich nur mit den schlechten. Aus den guten Ziegeln wurde die Lederfabrik, die noch heute steht, aus den schlechten - die Kripper Häuser.

Als man schließlich keine Ziegel mehr brannte, wurden die Arbeiter mit Schnaps bezahlt und auch mit selbst gemachtem Geld. In der Lederfabrik fanden hernach bis zu 170 Menschen Arbeit.

Als aller Lehm für die Ziegel abgetragen war, trat nun das darunter liegende Kiesbett zu Tage. Geschäftstüchtig verarbeiteten die Kripper auch dieses und machten daraus Beton. Die Beton-Union steht heute noch dort.

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