Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1337. Kunersdorf war wahrscheinlich nach deutschem Recht und auch von Deutschen gegründet worden. Vermutlich wurde bereits im 13. Jahrhundert die Kirche aus Granitfindlingen errichtet. 1372 bestand bereits ein Schulzengericht. 1399 kaufte Frankfurt (Oder) das Dorf mit 40 Hufen Land und ein oder zwei Wassermühlen vom Markgrafen Jobst von Mähren. Im Dorf lebten zu diesem Zeitpunkt ein Lehnschulze, 14 Bauern, von denen einer ein Krüger war, und sechs Kossäten. Vier Hufen des Landes gehörten zur Pfarrkirche, sechs zum Schulzen und 34 zu den Bauern. 1622 wurde ein sieben Hufen umfassendes Vorwerk erwähnt.
Ein Heer unter Hans von Sagan und Crossen marschierte im Oktober 1477 durch das Land auf dem Weg nach Frankfurt (Oder) und plünderte dabei das Dorf.
Zwischen 1631 und 1644 besetzten abwechselnd schwedische und kaiserliche Truppen das Gebiet. Für das Dorf bedeuteten Söldner beider Seite Geldzahlungen, Plünderungen und Brandschatzungen.
Der letzte Schulze des Ortes verstarb 1694 und Frankfurt war dadurch berechtigt, das Schulzenamt zu inkorporieren und setzte daher stattdessen einen Setzschulzen ein. Die sechs Hufe des Schulzen gingen an das Vorwerk über.
Am 1. August 1759 wurde das Dorf in Folge des Siebenjährigen Krieges von den Russen besetzt und am 11. August von diesen niedergebrannt. Nur die Kirche hat den Brand überstanden. Am 12. August kam es zur Schlacht bei Kunersdorf, aus welcher die Koalition aus Russen und Österreichern siegreich hervorging.
1768 wurden dem Pächter des Vorwerkes die Pflichten des Schulzen übertragen. Ein Jahr später wurde das Vorwerk in eine Erbpacht umgewandelt und Johann George Jahn wurde der erste Pächter. 1785 gab es in Kunersdorf ein Vorwerk mit Schäferei, eine Wassermühle, eine Unterförsterei, einen Krug, einen Laufschmied sowie eine Kirche mit Pfarre und Küsterei. Die Dorffläche betrug zu diesem Zeitpunkt 5.023 Morgen und 19 Quadratruten.
1799 wurde die Kirche umgebaut.
Die Armee der Franzosen, die 1806 in die Gegend einmarschierte, brachte zusätzliche Lasten für das Dorf mit sich. Der Schulze und der Pächter des Vorwerks waren zuvor bereits aus dem Dorf geflohen, so dass der Pfarrer Kriele vorübergehend die Aufgaben leitete. Da der Ort an der Hauptroute nach Osten lag, mussten regelmäßig Soldaten einquartiert und entsprechend versorgt werden.
1861 verkaufte Frankfurt einen Teil des Dorfforstes an den Militärfiskus, der dort einen Exerzierplatz errichten ließ.
1873 wurde das Dorf in den Landkreis Weststernberg eingegliedert.
Anfang des 20. Jahrhunderts war das Dorf immer noch ein Bauerndorf mit nur wenigen Handwerkern und keiner Industrie. Am 1. September 1907 wurde eine Bahnlinie von Kunersdorf nach Ziebingen eröffnet, die Haltestellen in Pulverkrug, nahe Reipzig, Kunitz, Aurith und Sandow hatte. Die Bahn war vornehmlich für den Gütertransport, aber auch für den Personenverkehr gedacht.
In den folgenden Jahren entwickelten sich eine Ziegelei, drei Sägewerke, die Maschinenproduktion Theodor Languda die Fahrradschlosserei Otto Strehl, die Stellmacherei Weiche und Roddelkopf sowie die Bauunternehmen Schulz und Protsch.
Bei der Kreistagswahl am 30. November 1925 wählten 193 Einwohner die SPD, 75 die KPD, 28 den Block der Mitte, 229 die Brandenburger Heimatliste und 15 die NSDAP. Zur Reichstagswahl am 31. Juli 1932 wählten 135 die SPD, 26 die KPD, 7 Zentrum, 24 die DNVP und 328 die NSDAP.
Anfang Februar 1945 kam es um das Dorf zu schweren Gefechten zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht. Am 3. Februar um 20:00 Uhr wurde das Dorf von sowjetischer Artillerie beschossen und anschließend mit Panzern und Infanterie angegriffen. Die Panzerangriffe konnten durch die Jagdpanzer Hetzer des Panzergrenadierregiments Kurmark abgewehrt werden. Die sowjetische Infanterie konnte sich allerdings in einigen Häusern festsetzen. Am 6. Februar fiel Kunersdorf.
In diese Zeit fiel auch die Zerstörung der Kirche. Durch die Westverschiebung der Grenze wurde der Ort Teil Polens.
1975 wurde das Dorf der neu gebildeten Woiwodschaft Gorzów zugeteilt. Nach dessen Auflösung war der Ort ab 1999 Teil der Woiwodschaft Lebus.
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