Laç
Laç (albanisch auch Laçi) ist eine Stadt im Norden Albaniens mit rund 25.000 Einwohnern. Laç ist Hauptort des Kreises Kurbin.
Der Ort liegt am Rande der flachen Küstenebene 35 km nördlich von Tirana und 10 km von der Küste der Adria entfernt. Hinter der Stadt erhebt sich die erste Bergkette des nordalbanischen Berglands.
Laç ist ein im ganzen Land bekannter Pilgerort. Vor dem Zweiten Weltkrieg besuchten jährlich Tausende das in den Bergen gelegene Kloster, welches dem heiligen Antonius von Padua gewidmet ist. Seit dem Ende des von den Kommunisten verordneten Religionsverbots versammeln sich wieder zahlreiche Katholiken am 12. Juni an der Pilgerstätte, die auch von Muslimen besucht wird.
Bis in die 1950er Jahre war Laç nur ein kleines Dorf. Erst mit der Ansiedlung von einigen Fabriken (Düngemittel, Kupferverarbeitung, Glas) entwickelte sich daraus eine Industriestadt. Entsprechend ist auch das Stadtbild, das von schlechten Plattenbauten dominiert wird.
Die Kommunisten hatten 1967 nördlich der Stadt eine große Phosphat-Fabrik errichtet, die Arbeitgeber für viele Einwohner wurde. Die Fabrik machte schon Ende der 1980er Jahre einen zerfallenen Eindruck. Trotzdem wurde sie erst im Jahr 2000 komplett stillgelegt und ist heute eine weithin sichtbare Industrie-Ruine. Ein französisches Unternehmen hatte Teile der Fabrik nach einer ersten Schließung im Jahr 1993 übernommen und eine Kleinproduktion weitergeführt. Es wird befürchtet, dass unsachgemäß gelagerte Materialien auf dem Fabrikareal das Grundwasser verschmutzen. [http://enrin.grida.no/htmls/albania/reports/postcon/eng/4.htm]
Die neue Schnellstraße nach Lezha befreite den Ort vom Durchgangsverkehr. Nur kleine Straßen verbinden heute die Stadt mit der Schnellstraße. Dies ist symbolisch für den Ort, der nach der Schließung des Phosphatwerks und anderer Fabriken unter einer starken Arbeitslosigkeit leidet.
Die albanische Armee hat hier ihr einziges Panzerbataillon stationiert.
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