Flagge von Frankreich

Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
24.04.2024
06:04
 
 
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Geschichte

Die Burg Lützelstein wurde Ende des 12. Jahrhunderts von Graf Hugo, einem Sohn des Grafen Hugo von Blieskastel, errichtet. 1223 mussten Burg und Grafschaft aber dem Bistum Straßburg zu Lehen aufgetragen werden. 1403 starb mit Graf Friedrich der letzte Lützelsteiner aus der Hauptlinie aus, was zu langwierigen Erbstreitigkeiten zwischen Friedrichs Onkel Burkhard von Lützelstein und Friedrichs Schwester, die mit Johannes von Leiningen verheiratet war, führte. Aber da sowohl Johann von Leiningen als auch die Söhne Burkhards innerhalb kurzer Zeit und ohne Erben starben, wurde die gesamte Grafschaft 1462 von der Kurpfalz, deren Lehenshoheit Johann anerkannt hatte, als erledigtes Lehen eingezogen, so dass Lützelstein von da an unter kurpfälzischer Verwaltung stand.

1553 wurden zwischen den einzelnen Linien des Hauses Wittelsbach die Erb- und Besitzverhältnisse neu geregelt, womit die Grafschaft Lützelstein von der Kurpfalz an Pfalz-Zweibrücken überging. Herzog Wolfgang von Zweibrücken überließ Lützelstein seinem Onkel Ruprecht von Pfalz-Veldenz, so dass die Grafschaft bis zum Aussterben der Linie Pfalz-Veldenz bei Veldenz blieb.

Herzog Georg Hans von Pfalz-Veldenz versuchte, die elsässischen Besitzungen zu einem Schwerpunkt seiner Politik zu machen und gründete deswegen die Stadt Pfalzburg (frz. Phalsbourg). Das Projekt war aber für die bescheidenen Verhältnisse völlig überdimensioniert und schon 1583 musste der hoch verschuldete Georg Hans die ganze Stadt samt dem umliegenden Amtsbezirk Einarzhausen an das Herzogtum Lothringen verkaufen, so dass die Grafschaft Lützelstein fast die Hälfte ihres Territoriums verlor.

Nach dem Tode Georg Hans' 1592 führte zunächst seine Witwe Anna von Schweden, eine Tochter Gustavs I. Wasa von Schweden, die Regentschaft. 1598 teilten sich ihre Söhne die Herrschaft dergestalt, dass der ältere, Georg Gustav (1564-1634), die Veldenzer Anteile und der jüngere, Johann August (1675-1611), Lützelstein erhielt. Da Georg Gustav 1634 ohne Nachkommen starb, fielen beide Landesteile an Johann Augusts Sohn, Leopold Ludwig von Pfalz-Veldenz-Lützelstein. Da dieser ebenfalls ohne Erben verstarb, fiel Lützelstein 1694 wieder an die Hauptlinie Pfalz-Zweibrücken zurück.

1680 erhob König Ludwig XIV. von Frankreich durch seine Reunionskammern Anspruch auf Lützelstein als französisches Lehen, was durch den Frieden von Rijswijk 1697 bestätigt wurde. Zwar verblieb sie nominell in Hand der Zweibrücker als französisches Lehen, die Burg wurde aber durch den königlichen Festungsbaumeister Vauban zur französischen Festung ausgebaut. 1801 kam Lützelstein zum Departement Bas-Rhin des Elsass.

Nach 1815 wurde die Festung wiederum ausgebaut und beherbergte bis 1870 eine französische Garnison. 1872 wurde die Festung geschlossen und die Anlagen teilweise geschleift.

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