Geschichte
Zwischen 1548 und 1552 entstand in Lackenbach ein Kastell. Nach 1670/71 siedelten sich aus Wien vertriebene Juden hier an. Seit dem 18. Jahrhundert gehörte Lackenbach zu den Fürstlich Esterházyschen Siebengemeinden mit weitgehend autonomer innerjüdischer Verwaltung. 1869 lebten hier 770 Juden, mehr als die Hälfte der Einwohner. Im 20. Jahrhundert nahm ihre Zahl ab; 1934 gab es noch 346 Juden in der Gemeinde. Nach dem Anschluss 1938 wurden die Lackenbacher Juden in Lastwagen nach Wien gebracht, 1942 wurde die Synagoge gesprengt. Der jüdische Friedhof ist bis heute erhalten und zählt über 1700 Grabsteine. Hier befindet sich das Grab von Markus Mordechai Schey, dem Großvater mütterlicherseits von Arthur Schnitzler.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Lakompak verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Auf dem Gemeindegebiet entstand 1940 das "Zigeuner-Anhaltelager Lackenbach" auf einem ehemaligen esterhazyschen Gutshof. Die Lagerinsassen, überwiegend Burgenland-Roma, mussten hier Zwangsarbeit leisten und wurden ab 1943 teilweise in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Ende März 1945 setzte sich die Lagerleitung beim Heranrücken der sowjetischen Armee ab, so dass es zu keinen opferreichen Evakuierungsmärschen kam.
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