Flagge von Deutschland

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.02.2025
22:32
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Erstbesiedlung des Ortes erfolgte irgendwann zwischen 3.000 und 200 v. Chr. Ladenburg bestand zunächst als keltische Siedlung Lokudunom (= "Seeburg"). 200 v. Chr. wurde der keltische Gaumittelpunkt vom Heiligenberg bei Heidelberg nach Ladenburg verlegt. Im Jahr 40 wurden Elbgermanen von den Römern als Bauernmiliz angesiedelt. In den römischen Quellen werden sie Suebi Nicrenses genannt. 74 gründeten die Römer Kastelle mit einem Lagerdorf, die Keimzelle der späteren Stadt. Zur Garnison zählte ein Reiterregiment der Cannanefaten.

Im Jahr 98 n. Chr. erhob Kaiser Trajan die Siedlung Lopodunum zur civitas und Hauptort der Civitas Ulpia Sueborum Nicrensium erhoben; nach dem Gentilnamen des Kaisers - Ulpius - erhielt zugleich der Ort den Beinamen Ulpia. Die Siedlung erlebte im zweiten und frühen dritten Jahrhundert ihre Blüte, worauf auch zahlreiche archäologische Funde hinweisen.

220 besaß die Römerstadt ein Forum mit Marktbasilika, einen Wochenmarkt, Tempel, ein Schauspieltheater, Thermen, Paläste und eine Stadtmauer. Die ummauerte Fläche betrug rund 32 Hektar, Streufunde belegen sogar eine Siedlungsfläche von rund 45 Hektar. Damit war Ladenburg vor Rottenburg, Bad Cannstatt, Bad Wimpfen, Heidenheim, Rottweil und Heidelberg die größte römische Stadt im heutigen Baden-Württemberg.

Um 260 zerstörten Alamannen die Stadt. Einige Römer blieben aber und tradierten den römischen Ortsnamen. Kaiser Valentinian I. nahm 369 die Stadt ein und ließ einen Burgus, eine Hafenbefestigung, errichten, der nur vom Neckar aus betreten werden konnte. Mitte des 5. Jahrhunderts endete die römische Herrschaft im Raum Ladenburg dann endgültig. 469 erbauten die Merowinger einen als Palatium überlieferten Königshof. Lobdenburg wurde Hauptstadt des Lobdengaus. Der Frankenkönig Dagobert I. „verschenkte“ 628 Stadt und Gau an das Bistum Worms. 874 beurkundete König Ludwig der Deutsche zu Lobetenburg. Die karolingische Stadt wurde als Civitas Publica bezeichnet. Im 10. Jahrhundert wurden die ersten mittelalterlichen Stadtmauern errichtet. Kaiser Heinrich II., der Heilige, bestätigt dem Bischof von Worms 1006 alle Besitzungen des Domstifts zu Ladenburg und fünf Jahre später verlieh er dem Bischof die Grafschaft zu Lobdengau.

Im Jahr 1253 tritt mit Schultheiß, Schöffen und Bürgern erstmals die Gemeinde in Erscheinung. 1385 wurde die Herrschaft über Ladenburg nach einer blutigen Fehde zwischen Worms und Pfalz geteilt.

1400 versagten die Wormser Bürger ihrem Bischof den Gehorsam und vertrieben ihn, worauf dieser Ladenburg zum Bischofssitz erhob. Bischof Fleckenstein ließ 1412 an der St.-Gallus-Kirche den Südturm errichten, „weil ihm, als Bischof, zwei Türme zustehen“, somit ein Dom. Unter Bischof Johann von Dalberg erlebte Ladenburg die größte Blüte. 1512 besuchte sein Freund Kaiser Maximilian die Stadt. Der spätere Reformator Reuchlin leitete die vom Kloster Lorsch übernommene und mit Dalbergschen Beständen ergänzte bedeutende, heute als „Bibliotheca Palatina“ bekannte, Büchersammlung. 1564 kam es am Weihnachtsabend zu einer Schlägerei zwischen dem reformierten Pfarrer Eckard und Bischof Bettendorf in St.-Gallus. Im folgenden Jahr versöhnte sich Bettendorf mit den Wormsern und verließ Ladenburg, das Nebenresidenz blieb. Daraufhin ließ der calvinistische Kurfürst von der Pfalz am Karfreitag die St.-Gallus-Kirche plündern und katholische Bildnisse zerstören (Kurpfälzer Bildersturm).

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1622 durch Peter Ernst II. von Mansfeld zum Teil zerstört und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689–1693) von General Mélac geplündert. 1705 einigten sich die Brüder Kurfürst Johann Wilhelm und Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg auf einen größeren Gebietsaustausch. Ladenburg fiel dabei samt Neckarhausen komplett an die Kurpfalz, die ein Oberamt Ladenburg mit der Stadt als Sitz einrichteten.

Nach der Französischen Revolution wurde Ladenburg im Rahmen der Koalitionskriege 1799 besetzt und Napoléon Bonaparte ordnete die politische Landkarte in Europa neu. Die Kurpfalz wurde aufgelöst und die Stadt fiel an Baden, wo sie bis 1863 Amtssitz blieb. Bei der Niederschlagung der Badischen Revolution 1849 war die Neckarbrücke in Ladenburg heftig umkämpft. Den Revolitionären gelang es, die von den Preußen besetzt Stadt zu erobern und so den Rückmarsch der Hauptstreitkräfte zu decken.

Politisch waren seit 1903 die Sozialdemokraten die stärkste Strömung in Ladenburg. Während der Weimarer Republik wurden sie zweitweise durch die Aufsplitterung des linken Parteienspektrums vom Zentrum überflügelt. Ab 1930 war die NSDAP die stärkste Partei, die bei der Reichstagswahl 1933 34,2 Prozent der Stimmen erhielt. Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs blieb Ladenburg weitestgehend verschont. Das 1. Bataillon des 324. amerikanischen Infanterie-Regiments übernahm am 28. März 1945 die Stadt kampflos.

Basierend auf dem Artikel Ladenburg der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen