Flagge von Niederlande

Niederlande

Hauptstadt
Amsterdam
 
Fläche
33.873 km²
 
Bevölkerung
16.367.000
 
pro km²
483 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
13:25
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gemeinde Landgraaf entstand 1982 aus einer Fusion zwischen den vormals selbständigen Gemeinden Nieuwenhagen, Ubach over Worms und Schaesberg. Weitere untergeordnete Ortsteile sind Rimburg, Waubach, Abdissenbos, Groenstraat und Leenhof. Mit städtebaulichen Mitteln wurde zwischen den alten Siedlungskernen ein neues, als gemeinsames Stadtzentrum gedachtes, Viertel mit Geschäften, Büros, Wohnungen, öffentlichen und karitativen Einrichtungen, Schulen usw. gebaut. Außerdem wurde neben der sozialen auch die Versorgungsinfrastruktur hierdurch deutlich aufgewertet. In Abdissenbos befindet sich ein Gewerbegebiet, desgleichen in Schaesberg (Industrieterrein Strijthagen). Letzteres ist in räumlicher Nähe der und zur Schaffung von Ersatzindustrieen und mithin Ersatzarbeitsplätzen für die Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre geschlossenen Bergwerke Oranje Nassau 1, Schaesberg, Wilhelmina, Terwinselen, und Laura, Eygelshoven.

Das Gebiet der heutigen Gemeente Landgraaf war bereits in der Vorgeschichte von Menschen besiedelt. Auf eine keltische Besiedlung weisen neben dem Namen gebenden Ringwall/Landgraben auch in dessen Umfeld entdeckte prähistorische Urnenfelder und Hügelgräber hin.

Eine römerzeitliche Besiedlung gilt als gesichert, denn in der Römerzeit verlief die für Handel und die Versorgung römischer Legionen bedeutsame Heerstraße aus Flandern über Tongeren-Heerlen-Köln, die Via Belgica, durch das Gebiet der heutigen Gemeinde, wo nahe Rimburg die Wurm überquert wurde.

Um 1100 werden hier unter anderem in der mittelalterlichen Chronik des Klosters Rolduc (Annales Rodenses) diverse Bauernhöfe und Weiler erwähnt. Auch ein lebhaftes und für die Region damals bedeutendes Töpferhandwerk wird für diese Zeit im heutigen Ortsbereich belegt.

Nach dem Westfälischen Frieden im Jahre 1648 kam der Ortsteil Nieuwenhagen zur Republik der Vereinigten Niederlande; der übrige Bereich gehörte als Teil des Herzogtums Limburg zu den Spanischen Niederlanden und wurde später österreichisch.

auf. Davon waren auch die damaligen Ortskerne des heutigen Landgraaf betroffen.

1792, für kurze Zeit, und erneut 1794 wurde das Gebiet durch die Truppen Napolens besetzt. Um 1800 wurde die französische Gemeindeordnung eingeführt. In dieser Zeit entstanden die Gemeinden Schaesberg, Ubach over Worms und Nieuwenhagen.

Nach der französischen Besatzung 1794 bis 1814 und dem Wiener Kongress 1815 kam das heutige Landgraaf zu dem Königreich der Niederlande; lediglich das Schloss Rimburg, das östlich der Wurm liegt, wurde vom Dorf Rimburg geschieden und gehört seitdem zu Deutschland. Zwischen 1831 und 1839 gehörte Landgraaf vorübergehend zum nach Unabhängigkeit strebenden und neu entstandenen entstandenen Königreich Belgien, das weite Teile der ehemaligen spanischen beziehungsweise österreichischen Niederlande umfasst.
Seit 1895 kam der Bergbau auf. Infolge der Inbetriebnahme der Steinkohlenbergwerke kam es zu Zuwanderung aus dem In- und Ausland. Diese ließen Siedlungen wachsen und neu entstehen und zogen brachten daher auch den Ausbau der Verwaltung und auch neue Behörden nach sich, deren Bedienstete vielfach aus den nördlichen Provinzen Hollands kamen, während unter den Bergleuten neben Einheimischen auch Deutsche, Belgier und Polen waren. Für die Bergleute wurden zunächst in Zechennähe neue Wohnviertel gebaut. Diese verschmolzen jedoch mit der Zeit mit den bestehenden agrarisch geprägten Dorfkernen, in denen jetzt zusehends Einrichtungen zur Deckung der Bedürfnisse der Bergarbeiter und ihrer Familien entstanden, darunter - wie in den meisten Bergbaugemeinden - auch eine Vielzahl von Gaststätten.
Gleichwohl brachten die 1960er Jahre die Montankrise und als deren Folge die staatlich oktroyierte Schließung aller niederländischen Steinkohlebergwerke. Auch die einzige Zeche die auf dem heutigen Gemeindegebiet lag, die Grube "Oranje-Nassau II" musste 1971 ihren Betrieb einstellen. Und auch die Schließung der Bergwerke Wilhelmina (unweit der vorgenannten) in Kerkrade-Terwinselen sowie der Bergwerke in Eygelshoven, Brunsum und Heerlen, deren Belegschaften zum Teil in Landgraaf lebten, sorgten trotz erheblicher staatlicher Eingriffe zur Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen in Folgeindustrien für einen über beinahe drei Jahrzehnte hinweg andauernden und offensichtliche soziale und existenzielle Nöte mit sich bringende Strukturwandel.

Heute ist Landgraaf eine Teilgemeinde der Parkstad Limburg (s.o.), mit heterogener Gewerbestruktur und neuer Perspektive im Bereich Tourismus und Handel. Von der Ausrichtung auf den Tourismus profitieren insbesondere Natur und Kultur, beides zunehmend bedeutsame Qualitätsmerkmale Landgraafs. Darüber hinaus wird die Verkehrsinfrastruktur der Gemeinde seit einigen Jahren enorm verbessert, was sich insbesondere auf den Straßenbau und auf Fußgänger- und Radwege sehr positiv auswirkt.

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