Geschichte
Eine erste Ortschaft entstand wohl um 500-600 n.Chr. mit Besiedelung durch fränkische Einwanderer. Langen wurde erstmals 834 in der Schenkungsurkunde König Ludwigs II. an das Kloster Lorsch als Langungon erwähnt. Dieser ließ 835 den Umfang der Mark Langen beschreiben mit Drieichlahha, dem heutigen Dreieich als Nachbargemeinde im Norden. Zum Wildbann Dreieich, der im Namen des Königs durch die Herren von Hagen (später von Münzenberg) als Vögte verwaltet wurde, gehörten auch im Mittelalter die Wälder rund um Langen. Zwei der 30 Wildhuben des Wildbannes befanden sich in Langen. Da sich das Kloster Lorsch um sein Eigentum kaum kümmerte, konnten die Herren von Hagen-Münzenberg im Laufe der Zeit wie Eigentümer schalten.
Als die Familie Hagen-Münzenberg 1255 ausstarb, fiel der Ort an die Herren von Falkenstein. 1414 brannte das Dorf ab, als es zwischen der Stadt Frankfurt und dem Eigentümer Langens, dem Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein zum Streit kam. Als 1418 auch die Herren von Falkenstein im Mannesstamme erloschen, erbten die Isenburger die Herrschaft über Langen. Aus dem Mittelalter erhalten geblieben sind unter anderem Reste der Ortsbefestigung mit dem spitzen Turm und dem stumpfen Turm aus der Zeit der Falkensteiner (1336) sowie aus der Renaissance der Vierröhrenbrunnen von 1553.
Im Jahre 1600 wurde Langen mit dem gesamten Amt Kelsterbach vom Isenburger Grafen an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt verkauft. Seither gehört Langen zu Hessen. Bei der Aufteilung der Länger Mark 1732, deren Oberhof Langen war, erhielt der Ort zwei Drittel des Bodens, Egelsbach ein Drittel.
1812 wurde Langen zum Marktflecken erhoben und 1821 Sitz des Landratsbezirks. Damit war Langen praktisch Kreisstadt, musste diese Funktion aber 1832 wieder an Groß-Gerau und Offenbach abgeben. 1834 hatte Langen 2.368 Einwohner. 1846 wurde die Main-Neckar-Eisenbahn mit Bahnhof in Langen errichtet, 1862 kam es zum Landkreis Offenbach. 1883 wurden dem Ort durch Großherzog Ludwig IV. die Stadtrechte verliehen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war Langen - als Teil des Mainzer Brückenkopfes - bis 1930 von französischen Truppen besetzt. 1959 wurde als eine erste (geplante) Erweiterung die Wohnstadt Oberlinden gebaut. Die Einwohnerzahlen entwickelten sich von 9.077 Menschen im Jahr 1939 zu 28.500 Einwohnern (1983).
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