Geschichte
Der Name Langenberg wurde im Jahr 1220 als „Langenberge“ erstmals urkundlich erwähnt; es handelte sich dabei um einen Gutshof, der zur Herrschaft Hardenberg im heutigen Neviges gehörte. Im Jahr 1265 wurde der dortigen Kirche ein Pfarrverweser zugewiesen, woraus man bereits auf eine gewisse Bedeutung des Ortes schließen kann.
Das enge Tal und der schlechte Boden verhinderten eine gewinnbringende Landwirtschaft, aber durch die Lage am Deilbach befand sich Langenberg in einer Grenzlage und war damit auch Übergangs- und Handelsplatz. Der Handel mit Waren aus Metall bildete die Grundlage für die Weiterentwicklung des Ortes, und Textilprodukte, vor allem auch Leinenbänder, führten Langenberger Händler schon ab dem 14. Jahrhundert bis weit in andere deutsche Regionen, ins Rheinland und nach Mitteldeutschland hinein. Im 17. Jahrhundert besaßen Langenberger Kaufleute bereits umfangreiche Handelsunternehmen, die auch auf den Messen von Frankfurt, Leipzig und Hamburg vertreten waren.
Als der Hardenberger Bach und der Deilbach reguliert und zur Energiegewinnung für kleinere Industriebetriebe genutzt wurden, begann eine wirtschaftliche Blütezeit. Neben Schleifkotten und Kupferhämmern entstanden Öl-, Getreide- und Papiermühlen. Eine der größten Papierfabriken Europas war in Langenberg ansässig und stellte später unter anderem die Fahrkarten für die meisten europäischen Eisenbahnen her. Es war jedoch die Tuchindustrie, die dem Ort im 19. Jahrhundert herausragenden Wohlstand einbrachte. 1831 wurde Langenberg von dem damals noch Hardenberg genannten Neviges abgetrennt und zur Stadt erhoben.
Im selben Jahr wurde die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn zwischen Hinsbeck (Essen-Kupferdreh) und Nierenhof feierlich eingeweiht. Sie war eine der ersten westdeutschen Eisenbahnstrecken, wurde allerdings bis 1844 als Pferdebahn betrieben. 1847 wurde sie von Steele (heute Essen-Steele) nach Vohwinkel (heute Wuppertal-Vohwinkel) über Langenberg und Neviges als Normalspurbahn im Dampfbetrieb ausgebaut. Sie erleichterte den überregionalen Handel, und am Ende des 19. Jahrhunderts war Langenberg gemessen an der Einwohnerzahl eine der reichsten Städte des Rheinlandes. Aus dieser Zeit stammen noch die zahlreichen Fabrikantenvillen im Stadtgebiet. Auch das Bürgerhaus, dessen Grundstein 1913 gelegt wurde, geht auf eine private Stiftung wohlhabender Fabrikantenfamilien zurück.
Die erste lokale Zeitung, der „Zeitungs-Bote“, erschien schon im Jahr 1849; seit 1927 ist Langenberg zudem Standort des Rundfunksenders Langenberg für Mittelwelle, Ultrakurzwelle und Fernsehen.
Im Zweiten Weltkrieg blieb auch Langenberg nicht von Zerstörungen verschont. Am 15. und 16. April 1945 beschoss amerikanische Artillerie die Stadt. Das Rathaus und einige weitere Gebäude erlitten beträchtlichen Schaden, 37 Bürger verloren ihr Leben. Am Abend dieses Tages war Langenberg von den Amerikanern besetzt und wurde ein Teil des "Rhine Province Military District".
Am 13. Juni 1947 verließen die Amerikaner die Stadt, und am 17. Juli desselben Jahres erhielt Langenberg einen britischen Kommandanten mit einer Besatzungseinheit von 150 Mann. Mehrere alteingesessene Firmen wurden demontiert. Insgesamt waren aber die Verwüstungen in Langenberg nicht so groß wie in vielen anderen Städten der Umgebung. Doch waren 10 Prozent der Häuser zerstört.
Die Selbstständigkeit Langenbergs endete 1975 mit der Gebietsreform Nordrhein-Westfalens, als der Ort zusammen mit dem Großteil von Neviges in die Stadt Velbert eingemeindet wurde.
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