Geschichte
Der Ortsname Laxten wird erstmals im Jahre 1490 erwähnt. Damals wurde eine ‚Swaneke to Laxten’ nach Biene verheiratet. Andere Urkunden oder Akten, die ältere Hinweise auf ‚Laxten’ hätten geben können, gingen beim Brand der Stadt Lingen 1548 verloren.
Das Niederungsgebiet zwischen Altenlingen und Baccum war vor 1000 Jahren nur sehr dünn besiedelt. Es gab höchstens drei Höfe: Böhmer, Lübbers und ten Enenhuis. Im 12. Jahrhundert entstanden fünf Kottenhöfe in der Nähe des Vollerben Lübbers am Rande des Laxtener Esch. Im 15./16 Jahrhundert kamen weitere acht Hofstellen hinzu.
Im Jahre 1549 wird Laxten erstmals als Bauernschaft bezeichnet und gehörte damals zusammen mit Altenlingen, Biene, Holthausen und Estringen zum Kirchspiel Lingen. Damals gehörten zur Bauernschaft Laxten 21 Hofstellen, wie aus dem ältesten Güter- und Abgabeverzeichnis der Grafschaft Lingen von 1555 zu ersehen ist. Die meisten der Hofstellen lagen um den Laxtener Esch, der nördlich von der heutigen Hüsinger Strasse begrenzt wurde. Eine Ausnahme bildeten die Hofstellen, die heute zu Brockhausen und Brögbern gehören.
Ende des 17. Jahrhunderts setzte eine neue Entwicklung mit der Entstehung der Heuerstellen ein. Die „Heuerlinge“ hatten keinen Grundbesitz. Sie erhielten von den Bauern Wohnung und ein Pachtgrundstück. Als Gegenleistung mussten sie diesem bei Bedarf als Tagelöhner zur Verfügung stehen. Da fast jeder Hof mehrere solcher Heuerstellen hatte, wuchs die Bevölkerung und somit auch der Bedarf an Weideland, so dass die Weiderechte im Ochsenbruch 1630 und 1633 zum Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen zwischen Laxtener Bauern und Lingener Bürgern wurden.
Im 17. Jahrhundert mussten viele Heuerlinge und Kleinbauern als Saisonarbeiter für Wochen oder Monate zum Grasmähen oder Torfstechen nach Holland gehen, die sogenannten Hollandgänger. Auch als Tagelohnarbeiter und mit Fuhrdiensten für die Lingener Bürgerschaft konnte der Lebensunterhalt aufgebessert werden. Die Lage an den überregionalen Strassen kam den Menschen zusätzlich entgegen. Gelang es den Heuerlingen ein Haus und Land zu erwerben, wurden sie zu Neubauern. Ende des 18. Jahrhunderts wurden Thien, Jansing, Funcke, Schlichtermann, Claassen, Jaske und Niehoff zu Neubauern. 1887 wurde Laxten mit 58 Familien, darunter 35 Heuerlingsfamilien, die bevölkerungsreichste Bauernschaft im Kirchspiel Lingen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde aus der Bauernschaft dann die selbstständige Gemeinde Laxten. Obwohl viele Laxtener als Eisenbahnarbeiter beschäftigt waren, galten sie trotzdem noch als Heuerlinge denn die meisten hatten einen großen Garten, hielten Schweine und Ziegen und bauten auf einem Stück Pachtland Roggen und Kartoffeln an. So blieb Laxten eine ländliche Gemeinde, auch wenn es im Wählerverzeichnis von 1918/19 mehr Arbeiter- als Bauernfamilien gab.
1935 wurde auf einem vom Neubauern Claas gekauften Grundstück mit dem Bau der St. Josefs-Kirche begonnen, die am 7. März 1937 geweiht werden konnte.
Ebenfalls 1935 wurde hinter der Gaststätte Heinrich Klaas das Laxtener Feuerwehrhaus gebaut. Nach der Zerstörung des Turms im zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau ohne Turm diente es als Werkstatt. Heute ist es ein Lagerraum und war bis vor kurzem Schießstand für das Plaketten-, Pokal- und Königsschießen beim Laxtener Schützenfest.
1950 wurden zwischen der Stadt Lingen und der Gemeinde Laxten Gebiete rund um den Böhmer Hof mit Gebieten um die Kiesbergstrasse getauscht, so dass die heutige Gebietsform von Laxten entstand.
Lange Zeit blieb die Laxtener Bevölkerung stabil. Ihre Zahl betrug um 1939 ca. 1300 Einwohner. Nach dem 2. Weltkrieg wurden viele vorher landwirtschaftlich genutzte Flächen in Wohngebiete gewandelt, vor allem um den Flüchtlingen und Obdachlosen die Möglichkeit zur Ansiedlung zu geben. Zuerst entstanden die Wohngebiete am Kiesberg, Kuhlhof und Sportplatz. So stieg die Einwohnerzahl bis 1960 auf ca. 2000. Später folgten die Gebiete ‚Auf der Los’ und ‚Westlich der Kiesbergstrasse’. Ab 1968 kam der Gauerbach als Wohngebiet hinzu, der inzwischen mit dem Bauabschnitt IV weiter ausgedehnt wird. Die Gemeinde schloss sich in den 1970er-Jahren freiwillig der Stadt Lingen an.
Im Zentrum von Laxten kamen mit den Baugebieten „Am Brunnenpark“, Am Strootbach“, „Zwischen Strootstrasse und Schwedenschanze“, „Hoogenhook“ und anderen neue Wohneinheiten hinzu, so dass Laxten im Jahr 2001 ca. 7087 Einwohner hatte.
Basierend auf dem Artikel Laxten der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen