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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
18:41
 
 
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»
 

Geschichte

Im 6. Jahrhundert siedelten sich die Linonen in der Region an. Die erste urkundliche Erwähnung Lenzens stammt aus dem September 929, als die Sachsen auf Befehl Heinrich I. unter Führung des Grafen Thietmar und des Legaten Bernhard vom Höhbeck die damalige Wendenfestung „Lunkini“ eroberten. 1066 wurde hier im Verlauf des Wendenaufstands Gottschalk der Wende ermordet. Um 1200 wurde der Burgturm der Burg Lenzen errichtet. Das Gemäuer befand sich ab 1219 in Besitz des Markgrafen, wurde jedoch des Öfteren offenbar aufgrund finanzieller Probleme verlehnt oder verpfändet (u. a. an die Grafen von Schwerin, von Alsleben, von Dannenberg, von Wenckstern, von Bosel). Zwischen 1227 und 1237 verlieh man dem Ort das Stadtrecht. Eine Stadtmauer entstand in der Zeit um 1400. Tragische Ereignisse waren u. a. Großbrände 1558 und 1703, die die Stadt fast vollständig zerstörten, Pestwellen zwischen 1566 und 1638, denen etwa 2000 Menschen zum Opfer fielen, sowie der Dreißigjährige Krieg mit ebenfalls hohen humanen wie materiellen Verlusten. Im Jahr 1648 wurde Lenzen zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt an den neu erschaffenen Strecken Berlin – Hamburg und Hamburg – Magdeburg.

1651 wurde der holländische Admiral Gijsels van Lier zum Amtmann in Lenzen ernannt, der aufgrund seiner Leistungen im Deichbau, der Ordnung und Sauberkeit, des Wirkens gegen Hexenverbrennungen und für regelmäßige Schulbesuche auch nach seinem Tod 1676 zu hohen Ehren gelangte.

1807/08 bekam das Lenzener Postamt eine hohe Bedeutung aufgrund seiner Lage an der Grenze zu Mecklenburg und Hannover. Die wirtschaftliche Rolle der Stadt wurde 1819 bis 1828 durch die Verlegung des Wasserzolls nach Wittenberge und des Landzolls an die Chaussee zwischen Berlin und Hamburg, der heutigen B 5, größtenteils eingebüßt. 1874 erhielt Lenzen Bahnanschluss an der Strecke zwischen Wittenberge und Lüneburg, die 1945 durch die Zerstörung der Elbebrücke Dömitz nicht weiter bedient und 1948 schließlich als Reparationszahlung auf ostdeutscher Seite demontiert und in die Sowjetunion verbracht wurde.

Mit der Auflösung der Länder in der sowjetischen Besatzungszone kam Lenzen 1952 zum Kreis Ludwigslust in den Bezirk Schwerin. Ab 1961 wurden die Grenzanlagen an der innerdeutschen Grenze immer weiter ausgebaut. Erst mit der Wende wurde 1990 mit der Wiedereinrichtung der Fährverbindung nach Pevestorf eine Möglichkeit zur Elbüberquerung geschaffen. Lenzen gehörte nun zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Durch einen Volksentscheid im Jahr 1991 kamen die Stadt und die umliegenden Gemeinden 1993 jedoch zum Land Brandenburg zurück. Lenzen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg. Die Altstadt wird seit 1995 schrittweise saniert.

Aufgrund der Lage an der Elbe hatte die Stadt in der Geschichte oft gegen das Hochwasser zu kämpfen. So war bis zuletzt auch beim Elbehochwasser 2002 der „Böse Ort“ ein kritischer Deichabschnitt. Der Fluss macht an diesem bisherigen Engpass einen Bogen von etwa 90°, so dass der Wasserdruck nicht seitlich, sondern frontal auf dem Deich lastete. Bis 2009 wird der Deich weiter ins Hinterland verlegt, der Elbe dadurch 430 Hektar mehr Überflutungsfläche geboten, und Auwälder angelegt.

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