Geschichte
Das Dorf Lenzerheide entstand erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde am Parpaner Rothorn Erz abgebaut. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Lenzerheide vorab ein Maiensäss der Obervazer Bauern. Wer zuerst das ganze Jahr in Lenzerheide sich ansässig machte, ist schwer zu ergründen. Möglicherweise war es eine Abdeckerfamilie unbekannter Herkunft. Noch in den 1890er-Jahren betrieb ein möglicher Spross dieser Familie namens Ziegler dieses Geschäft etwas östlich des heutigen Heidsees. Bereits im Jahre 1879 wurde als erstes Gasthaus am Ort das Gasthaus Post, das spätere Hotel Danis, in Verbindung mit einer Pferdepoststation erbaut. Einige Bauernfamilien aus den Stammfraktionen von Vaz/Obervaz entschlossen sich in den folgenden Jahrzehnten ihre Maiensässe ganzjährig zu bewohnen. Als eigentliche „Gründer“ des Kurortes Lenzerheide gelten Joachim Cantieni, der Erbauer des Hotels Kurhaus, das am 24. Juni 1882 eröffnet wurde, und Fidel Rischatsch-Bläsi, Erbauer des Hotels Lenzerhorn. 1886 wurde die erste katholische Kirche errichtet. Der Kurbetrieb beschränkte sich zuerst auf den Sommer. Der Winterbetrieb, zunächst in unbeheizten Zimmern, begann in den 1890er-Jahren.
Im Januar 1903 wurde in Lenzerheide der erste offizielle Skikurs der Schweiz durchgeführt. In den Jahren 1911 bis 1939 begann mit der Erweiterung der genannten Hotels und dem Bau weiterer Hotels, von Wohn- und von Ferienhäusern sowie der ersten Skiliftanlagen der eigentliche Aufschwung des Ortes als Tourismusstation mit Sommer-und Winterbetrieb.
Der erste Skilift war die Funischlittenbahn von Val Sporz nach Tgantieni, welche im Jahre 1936 gebaut wurde. Die Funi war eine Einrichtung, bei der zwei Schlitten an einem Zugseil wie bei einer Standseilbahn gegenläufig hinauf und hinunter fuhren. Der zweite Weltkrieg brachte einen empfindlichen Einbruch für die Hotellerie und die Entwicklung des Ortes. Ab ca. 1950 begann der Boom des Ferienhaus- und Zweitwohnungsbaus, welcher bis heute unvermindert andauert.
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