Flagge von Frankreich

Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.11.2024
23:58
 
 
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Geschichte des Lagers

Nach Kriegsbeginn kamen bereits Anfang September 1939 die ersten Häftlinge, deutsche und österreichische, aber auch osteuropäische Juden und Intellektuelle, die vor Hitler oder Stalin geflüchtet waren, nach Les Milles. Anfang November 1939 befanden sich bereits etwa 1500 Gefangene im Lager, im März 1940 sind es noch 140, die meisten sind inzwischen freigelassen worden.

Am 10. Mai 1940 marschierten die Deutschen in Frankreich ein. Deutsche und Österreicher wurden interniert. Mitte Juni lebten 3000 Gefangene unter katastrophalen Bedingungen im Lager. Nach dem Waffenstillstand am 22. Juni 1940 wollte der Kommandant des Lagers 2010 Gefangene vor den Deutschen in Sicherheit bringen. Er schickte sie in einem Zug nach Bayonne, wo ein Schiff auf sie wartete. Aber unterwegs hörten sie das Gerücht, dass 2000 deutsche Soldaten nach Bayonne unterwegs seien. Die Flüchtlinge versuchten auf eigene Faust davonzukommen, was einigen auch gelang.

Nach der Kapitulation wurde das in der „Freien Zone“ gelegene Lager zunehmend als Deportationslager verwendet. Die ersten Gefangenen im umfunktionierten Lager waren Juden aus Baden, die Ende Oktober 1940 in der Wagner-Bürckel-Aktion hierher deportiert wurden und angeblich - entsprechend dem Madagaskarplan - abgeschoben werden sollten. Doch daraus wurde nichts, und nach der Wannseekonferenz (dort wurde die „Endlösung“ beschlossen) wurden von Les Milles aus Juden in die Vernichtungslager deportiert.

Am 30. September 1940 meldete der deutsche Beamte Kundt für das Lager die kleine Anzahl "Internierte: 152, darunter 55 Arier" (der Rest waren also Juden) an das Auswärtige Amt in Berlin, das somit in die Deportationsvorbereitung einbezogen war. 1942 wurden 2000 Menschen von hier aus nach Auschwitz deportiert.

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