Geschichte
Keramikfunde aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. belegen die frühe Geschichte dieses Ortes. Hier, bei einer Quelle, verehrte man jenen Platz der griechischen Mythologie, an dem Leto auf der Flucht vor Hera ihre Kinder Artemis und Apollon in Lykien in heiligem Wasser wusch. Die Geschichte des Heiligtums ist eng mit der von Xanthos verbunden, das lange Zeit den Lykischen Bund führte. Alle gemeinsamen kultischen Feiern, Theateraufführungen und Wettkämpfe der lykischen Städte fanden hier, im Letoon, statt. Eine mehrfach erweiterte Stoa und ein kleines Theater zeugen davon. Noch in der Zeit Hadrians wurde die heilige Quelle in ein neues, prächtiges Nymphaion (Brunnengebäude) gefasst. Das Stadion wurde bislang nicht gefunden. Zwar entstand in frühchristlicher Zeit noch ein Kloster, doch mit dem Ansturm der Araber im 7. Jahrhundert endet die Besiedlung des Ortes. Seit 1962 finden hier französische Grabungen statt.
Kleiner Exkurs: Ovid zu damals und heute
Ovid weiss der Leto-Sage in seinen Metamorphosen (VI, 340-380) noch ein Detail hinzuzufügen: Zur Strafe verwandelte die Göttin jene Bauern, die sich ihr auf dem Weg zur Quelle in den Weg stellten, in Frösche. An der sumpfigen Lage des Letoons hat sich seit der Antike also augenscheinlich nichts geändert. Auch der Platz der Quelle steht heute wieder unter Wasser, die Grabungen finden teils unter der Wasseroberfläche statt. Selbst die Bauern gibt es noch. Heute versperren aber nur noch ihre Ziegen und getrocknetes Gemüse den Weg durch das Welterbe da und dort.
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