Politik
Der Libanon ist seit 1926 eine Republik und die einzige parlamentarische Demokratie im arabischen Raum. Die innenpolitische Lage im Libanon ist seit Jahrzehnten unübersichtlich und wenig stabil. Attentate sind im Politikgeschehen des Libanon nicht ungewöhnlich. Mehrere Präsidenten und Ministerpräsidenten oder und Politiker wurden während oder nach ihrer Amtszeit ermordet; auch Journalisten sind häufige Ziele. Der Libanon ist Gründungsmitglied der Vereinten Nationen seit 1945, der damalige libanesische Delegierte Charles Malik verfasste wesentliche Teile der UN-Charta und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die Verfassung von 1926 wurde zuletzt 1999 geändert. Das Parlament (Nationalversammlung) mit 128 Mitgliedern wird alle 4 Jahre gewählt. Die Verteilung der Sitze im Parlament erfolgt seit dem Abkommen von Taif nach dem Grundsatz der Konfessionellen Parität.
Die vier höchsten Staatsämter sind Mitgliedern bestimmter religiöser Gruppen vorbehalten:
• Das Staatsoberhaupt muss maronitischer Christ sein,
• der Regierungschef muss sunnitischer Muslim sein,
• der Parlamentspräsident muss schiitischer Muslim sein,
• der Oberbefehlshaber der Armee muss Christ sein.
Die Wahl des Staatsoberhauptes erfolgt alle 6 Jahre durch das Parlament (keine unmittelbare Wiederwahl). Das Wahlrecht besteht ab 21 Jahre.
Verwaltung: 5 Provinzen
Staatsoberhaupt: Émile Lahoud, 1998-2007, Amt derzeit vakant
Regierungschef: Fouad El Sanioura, seit 2005
Parlamentspräsident: Nabih Berri seit 1999
Parteien:
LF Lebanese Forces: eine christliche politische Organisation, die im Jahre 1978 von dem gewählten, aber noch vor Amtsantritt ermordeten Präsidenten Bachir Gemayel gegründet. Unter den pro-syrischen Regierungen litten die LF unter starken Beschränkungen. Erst die "Zedernrevolution" Anfang 2005 und der darauffolgende Abzug der syrischen Truppen brachte auch der LF die lang erstrebte Bewegungsfreiheit.
FPM (Free Patriotic Movement): Eine Bewegung, die seit 1990 gegen die syrische Besetzung des Landes protestiert hatte und noch bis zum Abzug der syrischen Armee verboten war, ca. 16.000 Verhaftungen durch die syrische Besatzung und die Polizei musste die Bewegung hinnehmen.
Amal-Bewegung: Pro-Syrische Bewegung, hat auch gegen die Besetzung des Landes durch Israel gekämpft.
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