Librazhd
Librazhd (albanisch auch Librazhdi) ist eine Kleinstadt in Ostalbanien mit rund 15.000 Einwohnern (Schätzung 2007). Librazhd ist Hauptort des Kreises Librazhd mit einer bescheidenen Infrastruktur im Gesundheits- und Bildungsbereich.
Die Stadt liegt an einer etwas breiteren Stelle im Tal des Shkumbin am rechten Flussufer auf rund 200 müA. Der Talkessel ist auf allen Seiten von nicht allzu steilen, aber doch beachtlichen Bergen umgeben. Rund zehn Kilometer östlich von Librazhd liegt hoch in den Bergen die Grenze zu Mazedonien. Nach Westen führt das Shkumbin-Tal durch eine enge Schlucht nach Elbasan.
Librazhd dürfte am Knotenpunkt mehrerer Verkehrswege entstanden sein. Durch das Shkumbin-Tal führte bereits in der Antike die römische Via Egnatia. Die damalige Hauptverkehrsachse zwischen den Reichszentren Rom und Konstantinopel verlief aber am linken Flussufer hoch über dem Talboden in den Polis-Berge (Mali i Polisit). Die römische Straße ist hier noch an mehreren Stellen nachweisbar. Von Librazhd nach Norden verläuft durch die Çermenika-Region eine Straße nach Dibra. Librazhd war hingegen noch vor 100 Jahren nur ein kleines Dorf.
Die Straße durch das Shkumbin-Tal ist noch heute ein wichtiger Verkehrsweg, der die albanische Küste mit dem Südosten des Landes und Mazedonien verbindet. Als Korridor VIII des Paneuropäischen Verkehrsnetzes wurde sie in den letzten Jahren ausgebaut und erneuert. Parallel dazu verlaufen die Gleise der albanischen Eisenbahn von Elbasan und Durrës nach Pogradec. Obwohl die Straße von Librazhd nach Norden ist in einem schlechten Zustand, obwohl sie die einzige Verbindung zwischen Nord- und Südalbanien östlich von Tirana und Elbasan ist.
Während des Kommunismus war die Stadt vor allem für den Wein und andere alkoholische Getränken bekannt, die in der lokalen Betrieben hergestellt wurden. Heute wird in Librazhd kaum mehr etwas produziert. Die Stadt lebt als regionales Zentrum von einigen Dienstleistungen, Handel, Verwaltung und dem Durchgangsverkehr.
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