Geschichte
Lieberhausen ist ein altes Kirchdorf, das jahrhundertelang Hauptort der gleichnamigen Bauerschaft und bis zur Eingemeindung nach Gummersbach 1969 eine eigenständige Gemeinde war.
1033/1050 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, als „der Edle Gerolf dem Kloster Werden seinen Hof zu Liefburgahuson mit Kapelle, anderen Besitzungen und 73 Hörigen“ übertrug. Der Standort der genannten Kapelle – wohl ein bescheidener hölzerner Vorgängerbau der heutigen Basilika – ist nicht mehr feststellbar.
Das Kirchspiel Lieberhausen wurde in den Jahren 1634 bis 1636 besonders hart von der Pest betroffen: In allen 21 Dörfern zusammen überlebten insgesamt lediglich 30 Erwachsene die Seuche. 1776 und 1854 wurde der Ort von Brandkatastrophen heimgesucht, wobei außer der Kirche jeweils nur sehr wenige Gebäude verschont blieben.
Dem Anwachsen der Einwohnerzahlen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts steht auffallend deren Niedergang in seiner zweiten Hälfte gegenüber, welcher sich bis weit ins 20. Jahrhundert fortsetzte. Scheinbar widersinnige Ursache hierfür war der deutschlandweite Aufschwung durch die Industrielle Revolution: Wegen der Ertragsarmut des heimischen Bodens suchten viele junge Leute auf der Landflucht ihr Fortkommen in den aufblühenden Städten im Aggertal oder im Rheinland.
Am 1. Januar 1929 legte der preußische Staatsminister die beiden Gemeinden zu einer einzigen Gemeinde Lieberhausen zusammen. 1935 erhielt diese ihr Wappen mit der Sagenfigur des „Hick von Lieberhausen“. Im Rahmen der Gemeindeneuordnung im Oberbergischen Kreis wurde die Gemeinde Lieberhausen am 1. Juli 1969 aufgelöst, wobei der Lieberhausener Teil (ohne Rosenthal, Rosenthalseifen, Niederrengse und Bösinghausen; alle zu Bergneustadt) Gummersbach, der Wiedenester Teil Bergneustadt zugeschlagen wurde.
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