Geschichte
Römerzeitliche Funde, wie ein Meilenstein und Münzen, legen nahe, dass Lieding schon damals besiedelt war.
Der Ort wurde 975 erstmals urkundlich erwähnt. Kaiser Otto II. verlieh Imma das Privileg, in Liubedinga, in Lieding, einen Markt und eine Münzstätte zu errichten sowie Marktzoll zu erheben. Dieses Recht wurde auf ein in Gründung befindliches Kloster übertragen. Es ist nicht bekannt, ob die Gründung des Klosters und der zugehörigen Kirche hl. Maria abgeschlossen wurde oder schon vorher an der Eigenkirchenpolitik der Salzburger Erzbischöfe scheiterte. 1043 wurde von Hemma von Gurk, der Enkelin Immas, die Kirche am heutigen Standort gegründet. 1131 wurde sie Pfarrkirche. 1138 wurde ein Pfarrer Otto de Livbedingen erwähnt. Nach einem Brand 1200 blieb vom ursprünglichen Bau nur das Portal erhalten. Unter Bischof Gerold (1326-1333) wurde Lieding dem Kollegiatskapitel Straßburg unterstellt, die Pröpste von Straßburg waren über lange Zeit auch Inhaber der reichen Pfarre Lieding.
Im späten 15. Jahrhundert, zur Zeit der Türkeneinfälle, wurde Lieding zur Verteidigung eingerichtet. Kirche, Karner, Pfarrhof und Wirtschaftsgebäude bildeten eine Verteidigungsanlage. Die Mauern sind nicht erhalten, jedoch zeugen die eisenbeschlagenen Türen des Pfarrhofs noch von der einstigen Funktion.
Bei Grabungsarbeiten 1869 wurden Mauerreste gefunden, die als vom Klosterbau stammend gedeutet wurden. Noch heute umfasst die Pfarre Lieding einen Großteil von Straßburg, während die Pfarre Straßburg wie eine Insel innerhalb des Pfarrgebietes von Lieding liegt. Heute hat der Ort nur mehr 4 Einwohner.
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