Geschichte
Keltische Gallier besiedelten um 400 vor Christus fast ganz Süddeutschland. Das Gemeindegebiet war von Urwald bedeckt und unbesiedelt. Germanen verdrängten die Kelten westwärts über den Rhein nach Frankreich. Um 70 vor Christus besetzten die Römer besetzten auch den südöstlichen Odenwald.
Unter Kaiser Trajan wurde um das Jahr 98 der Neckar-Odenwald-Limes errichtet. Er lief von Bad Wimpfen nach Norden über Neckarburken, Sattelbach, Fahrenbach, Trienz, Oberscheidental, Schloßau und Hesselbach an den Main. Der westliche Teil des Gemeindegebietes lag im römisch beherrschten Obergermanien. Um 159 wurde der Limes um ungefähr 30 km nach Osten auf die Linie Walldürn–Osterburken verlegt. Das Gemeindegebiet lag nun ganz im römischen Gebiet. Ab 260 zerfiel die römische Macht. Die Alemannen drängten ins Land und besiedelten das Land zwischen Main und Neckar, danach kamen die Franken.
Im fünften Jahrhundert teilten die Franken unter Chlodwig I. das Land in Gaue ein. Limbach gehörte zum Gau "Wingarteiba". Die Christianisierung erfolgte durch iro-schottische Mönche wie Pirmin und Bonifatius. Auf den für die Landwirtschaft günstigen Muschelkalkböden des heutigen Baulands entstand ein weitmaschiges Siedlungsnetz. Der Hintere Odenwald mit seinen kargen Buntsandsteinböden blieb noch siedlungsfrei.
Ein Eintrag aus dem Jahre 790 in einem Kopialbuch über eine Stiftung im Lorscher Codex mit Ansiringa könnte sich auf Scheringen beziehen. Die Ortschaft feierte im Jahr 1990 ihr 1200 jähriges Bestehen. Ab dem 9. Jahrhundert wurden im südöstlichen Odenwald nahe dem inzwischen dichter besiedelten Bauland Siedlungen angelegt und die Gesteinsgrenze Muschelkalk/Buntsandstein überschritten. Durch das Benediktiner Kloster Amorbach wurden im Hochmittelalter systematisch Rodungssiedlungen im Waldgebiet südlich von Amorbach gegründet. Viele Ortschaften haben hier ihren Ursprung. Gleichzeitig wurden Siedlungen vom Adel (Zwingenberg, Lohrbach) in Zusammenarbeit/Konkurrenz mit dem Kloster Amorbach angelegt. Die Hufen, die Ortsherrschaft und die Berechtigung auf den großen und kleinen Zehnten war geteilt.
Diese Orte unterstanden seit dem 12. Jahrhundert der Vogtei der Herren von Dürn und waren der nahe gelegenen Burg Wildenberg (auch Burg Wildenburg) zugeordnet. Die Burg Limbach wurde erbaut, wahrscheinlich als Staufische Reichsburg. Das Dorf Limbach, ursprünglich oberhalb der Lautzenklinge gelegen, wurde in die Nähe der Burg umgesetzt. Die Burg war der Sitz von Königsleuten.
Durch Kauf im Jahre 1271 kamen die Herrschaftsrechte an das Erzstift Mainz. Mudau war Hauptort der Oberen, der 'Mudauer Zent'. Bischof Bertold von Würzburg trennte 1277 die Pfarrei Hollerbach von Bödigheim ab. Limbach und die umliegenden Orte gehörten nun zur „uralten Mutterkirche fast des ganzen Odenwaldes“ Hollerbach. Im Jahre 1310 erhielt Eberhard Schenk von Erbach Limbach, die Burg samt den Steuern und den Königsleuten vom Würzburger Bischof Andreas. Der Mainzer Amtmann auf der Wildenburg, Konrad Rüdt von Bödigheim, erwarb 1318 für das Erzbistum Mainz die Rechte der Schenken von Erbach in Limbach. Bis 1803 blieb Limbach bei Kurmainz. Die Limbacher Burg (Schloss) diente dem Oberschultheißen von Kurmainz als Amtssitz. Die Ritter Pilgrim vom Buchen wurden um 1350 mit der Burg von Limbach belehnt. Das im Jahr 1395 von Abt Friedrich Feyser angelegte Güter- und Rechtsverzeichnis, das so genannte Urbar der Benediktinerabtei Amorbach gewährte einen Einblick in die dörflichen Verhältnisse der Ortschaften im Bauland und im Odenwald. Die Kurfürsten von der Pfalz und Mainz wurden 1403 beauftragt die "Raubritterburg" Zwingenberg niederzulegen. Die Zwingenberger Rechte an den Orten gingen in den Besitz der Ritter von Hirschhorn über und verblieben dort bis 1474. Die Pilgrim von Limbach traten um 1403 ihre pfälzischen Lehnsrechte an die Rüdt von Bödigheim ab. 1426 wurde Limbach von der Mutterpfarrei Hollerbach abgetrennt und kirchlicher Mittelpunkt mit mehreren Filialen. Pfalzgraf Otto II. von Mosbach erwarb 1474 die Rechte der Zwingenberger/Hirschhorner. Der Mainzer Erzbischof gab Burg und Ortsherrschaft von Limbach den Herren von Adelsheim und ab 1488 Wilhelm Rüdt von Bödigheim zum Lehen. Da Otto II. Pfalzgraf von Mosbach 1499 kinderlos starb, fielen die Zwingenberger Rechte an die Kurpfalz.
Im Bauernkrieg von 1525 wurde das Kloster Amorbach geplündert, die Burg Wildenberg und die Burg in Limbach zerstört. Götz von Berlichingen führte den Hellen Haufen. Eine Würzburger Visitation von 1595 bedeutete den Anfang konsequenter gegenreformatorischer Maßnahmen. Die Limbacher Pfarrer waren im späten 16. Jahrhundert teilweise verheiratet und mussten zur Befolgung der katholischen Lehre und Disziplin angehalten werden. Im dreißigjährigen Krieg marschierten Freund- und Feindestruppen durch Limbach und nahmen hier Quartier. Requisitionen und Plünderungen ließen die Gegend verarmen. Limbach und Scheringen wurden 1632 geplündert. Wagenschwend war 1634 ausgestorben und nur mühsam wieder zu bevölkern. Im gleichen Jahr wütete sie Pest in weiten Teilen Süddeutschlands. 1640 war auch Krumbach entvölkert.
Nach dem dreißigjährigen Krieg wurden in Limbach nur noch 16 Zentmänner und 1668 20 Herdstätten mit insgesamt 80 Einwohnern gezählt. Fahrenbach hatte nach dem 30-jährigen Krieg nur noch 7 Häuser (neue Ansiedler kamen aus der Schweiz, Holland und Frankreich). Die Pfarrei Limbach gehörte bis 1656 zur Diözese Würzburg, danach zur Erzdiözese Mainz. Kurmainz bewilligte 1684 dem Flecken Limbach ein Marktrecht. Obwohl um 1690 von einer Epidemie und einem Pestfriedhof außerhalb des Ortes die Rede ist, hatte sich die Bevölkerung im Ortsteil Limbach bis 1701 auf 148 vermehrt. An die Stelle des gotischen Vorgängerbaus der Pfarrkirche trat 1773 ein Neubau. Nur der alte Turm wurde beibehalten, er war ursprünglich ein Westturm und blieb an der Nordseite des neuen Chores stehen.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss, die Säkularisation der geistlichen Territorien und Grundherrschaften (Auflösung der Kurpfalz, Kurmainz) kam Limbach 1803 an das Fürstentum Leiningen, (Residenz in Amorbach). Drei Jahre später kam der Ort zum Großherzogtum Baden, Justizamt Mudau. In den Jahren 1831-33 wurden in Baden die Gesetze über die Aufhebung und Ablösung der so genannten „alten Abgaben“ beschlossen. Das Recht auf die Erhebung des Zehnten war damit erloschen. Die Ablösung erfolgte durch die Zahlung des Ablösungskapitals, das war das Zwanzigfache eines durchschnittlichen Zehntertrages. Der badische Staat gab dazu einen Zuschuss von 20 %. Der Zehnt war ursprünglich eine Abgabe an die Kirche gewesen. Das Kloster Amorbach hatte das Recht gehabt, den zehnten Teil des Ertrages vom Feld (großer Zehnt) und Garten (kleiner Zehnt) zu erheben. Rechtsnachfolger der Abtei war seit 1803 der Fürst von Leiningen. An ihn war das Ablösungskapital zu zahlen. Die Betriebe wurden dadurch mit einer weiteren Schuldenlast beschwert, unter der viele von ihnen zusammenbrachen. Unmut staute sich auf. In der Märzrevolution von 1848 wurde das leiningische Hofgut Marienhöhe bei Buchen, und das Fürstlich Leiningische Rentamt in Ernsttal in Brand gesteckt. Die Rathäuser wurden gestürmt, Akten verbrannt, Speicher geplündert.
Der Odenwaldexpress, eine Schmalspurbahn zwischen Mosbach und Mudau, nahm 1905 den Betrieb auf. Balsbach und Wagenschwend wurden von der Pfarrei Limbach abgetrennt. Im Ersten Weltkrieg, Gefallene und Vermisste: Balsbach 23, Heidersbach 34, Krumbach 3, Laudenberg 31, Limbach 26, Scheringen 10, Wagenschwend 24. Am 5. Januar 1945 entging das Dorf nur knapp der Zerstörung durch einen Fliegerangriff. Die Bahnstrecke wurde getroffen. Eine größere Anzahl von Bomben explodierte bzw. versank in der freien Flur, ohne größeren Schaden anzurichten. Auch Limbach musste eine Vielzahl von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aufnehmen. Gefallene und Vermisste: Balsbach 28, Heidersbach 52, Krumbach 34, Laudenberg 37, Limbach 80, Scheringen 20, Wagenschwend 45
Am 1. Januar 1973 schlossen sich Balsbach, Laudenberg, Limbach, Wagenschwend zur Gemeinde Limbach zusammen. 8 Monate später folgte Heidersbach; 12 Monate später Scheringen. Krumbach kam am 19. Juli 1975 dazu. Die Gemeinden Limbach und Fahrenbach gründeten am 1. Januar 1976 die Verwaltungsgemeinschaft Limbach-Fahrenbach.
Basierend auf dem Artikel Limbach (Baden) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen