Geschichte
Gegründet wurde Limbe im Juni 1858 unter dem Namen Victoria durch den britischen Missionar Alfred Saker. Dessen dort erworbene Rechte führten dazu, daß der Ort und sein Umland nach der deutschen Okkupation des übrigen Küstenstreifens zunächst unter britischer Administration verblieben und erst am 7. Mai 1886 gegen deutsche Ansprüche bei Forcados im Nigergebiet und St. Lucia in Südafrika ausgetauscht und zum 28. März 1887 in deutsche Verwaltung überführt und von einer Abteilung der deutschen Polizeitruppe besetzt wurde.
Victoria verfügte unter deutscher Herrschaft über den nach Duala zweitwichtigsten Hafen der Kolonie Kamerun, eine Postagentur, ein Zollamt, Missionen beider Konfessionen, eine Regierungsschule, ein Krankenhaus und ein Lepraheim. Der 1891 gegründete Botanische Garten mit Versuchsanstalt für Landeskultur diente der Erprobung verschiedenster Nutzpflanzen unter den örtlichen Klimabedingungen. 1906 bis 1907 war der deutsche Biologe August Weberbauer Leiter des botanischen Gartens. Ein Modell der Anlage wird im Botanischen Museum in Berlin gezeigt.
Im Wirtschaftsleben spielte die Westafrikanische Pflanzungsgesellschaft Victoria (WAPV) eine gewichtige Rolle, die dort ihre Hauptpflanzung unterhielt und ab 1910 eigene Fabrikationsanlagen zur Aufbereitung von Ölpalmprodukten betrieb. Auch andere Handels- und Plantagenunternehmungen waren mit Niederlassungen vertreten, darunter die Ambas Bay Trayding Co. Ltd. (Liverpool), die Deutsch-Westafrikanische Handelsgesellschaft mbH (Hamburg) und die Kamerun-Land- und Plantagen-Gesellschaft (Hamburg).
Victoria war zunächst Sitz eines Bezirksamtes, dessen Bereich sich ursprünglich bis in das Kamerungebirge erstreckte. 1902/03 wurde hiervon die Region von Buëa als eigenständiger Zivilverwaltungsbezirk abgetrennt. 1914 wurden beide Bezirke wieder vereinigt.
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