Lindos
Die griechische Polis Lindos ( ), gegründet von den Dorern ca. im 11. Jahrhundert v. Chr. an der Ostküste der Insel Rhodos, war berühmt durch zwei Tempel:
#Tempel der Athene auf der heutigen Akropolis von Lindos, umschlossen von den Resten des spätmittelalterlichen Johanniter-Kastells.
#Tempel des Herakles.
Aufgrund von Funden auf der Akropolis gilt es heute als wahrscheinlich, dass bereits in mykenischer Zeit Griechen bei Lindos siedelten; und sogar die Anwesenheit von Minoern wird nicht ausgeschlossen. Die Blüte begann aber erst mit der Ankunft der Dorer. Der Ort ist günstig gelegen - es gibt nicht nur einen leicht zu verteidigenden Burgberg, sondern auch einen ausgezeichneten natürlichen Hafen, der wohl früh überregionale Bedeutung erlangte.
Lindos gilt auch als Heimatstadt des Kleobulos, eines der Sieben Weisen Griechenlands. Noch heute ist Lindos besiedelt, der kleine Ort kann bedeutende Überreste der alten Stadt (Felsengrab, zahlreiche Statuenbasen mit sehr qualitätvollen Inschriften) aufweisen.
Zusammen mit Ialysos und Kameiros, in steter Konkurrenz verbunden, beherrschte die Stadt Lindos lange Zeit die Insel, bis die drei Städte sich zusammenschlossen, um 408 v. Chr. an der Nordspitze die "Stadt Rhodos" zu gründen. Allerdings wurde Lindos nicht aufgegeben, sondern blieb besiedelt. Auch die Tempel wurden weiterhin genutzt.
Lindos ist heute eine Touristenattraktion und besonders in der Hochsaison meist überfüllt. Die Akropolis von Lindos kann auf einem Serpentinenweg erwandert werden - sofern man die Mittagshitze vermeidet, ist der Aufstieg für Gesunde eigentlich kein Problem. Wem der Aufstieg dennoch zu mühsam ist, kann auch eines der angebotenen "Esel-Taxis" nutzen, die es auf Rhodos nur in Lindos gibt. Dem Ort hat der Massentourismus nicht nur gut getan. Da er aber ein wenig abseits der schnellen Straßen liegt, ist trotz des täglichen Trubels gerade abends noch einige Gemütlichkeit im Ort. Viele ausländische Künstler nahmen ihren Wohnsitz in Lindos. Die archäologischen Reste auf der Akropolis sind, verglichen mit anderen antiken Stätten, allerdings insgesamt eher unspektakulär - die Säulen etwa, die als beliebtes Fotomotiv dienen, sind keine Originale, sondern moderne Rekonstruktionen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch.
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