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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
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Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
16.09.2024
21:03
 
 
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Geschichte

Älteste menschliche Spuren sind Hügelgräber im Linterer Wäldchen, die auf 1550 bis 1200 v. Chr. datiert werden.

Der Ort wurde 1195 zum ersten Mal urkundlich in einem Güterverzeichnis des Klosters Eberbach erwähnt. Berichte über eine oder sogar zwei Raubritterburgen in Linter, die von den Limburger Bürgern zerstört worden sein sollen, lassen sich heute nicht mehr belegen.

Im Mittelalter gehörte Linter zur Grafschaft Diez (spätestens 1406 im Amt Flacht), ab 1564 zu Nassau-Dillenburg, war damit also für die benachbarte Stadt Limburg "Ausland". Für 1433 ist erstmals ein Heimberger als Gemeindevorsteher genannt, später übernahmen die Bürgermeister diese Funktion, die zunächst nur nachgeordnete Gemeinderechner gewesen waren. Ab 1586 gab es ein Rathaus. 1643 war Linter wegen des Dreißigjährigen Krieges vollkommen entvölkert. Der 1596 verbürgte Flurnamen "im Altendorff" deutet auf eine Wüstung in der Gemarkung hin, die bisher archäologisch nicht nachgewiesen werden konnte.

Konfessionell wechselte Linter nach der 1529 durchgeführten Reformation mehrfach zwischen dem lutherischen und dem calvinistischen Bekenntnis. Kirchdorf und damit auch Schulstandort war spätestens ab 1433 das benachbarte Mensfelden. Noch heute gehören beide Orte der gleichen evangelischen Pfarrei an. 1725 wurde ein eigener Schulbetrieb im Backhaus (abgerissen, Standort zwischen den heutigen Häusern Mittelgasse 4 und Langgasse 3) aufgenommen. Noch vor 1750 folgte der Bau des ersten Schulhauses (heute Langgasse 14), in dem sich auch ein Betsaal und die Amtsstube des Bürgermeisters befanden. 1873 wurde die zweite Schule errichtet, die ebenfalls zeitweise als Bürgermeistersitz diente. 1981 war die heutige Grundschule fertiggestellt.
Erst 1817 wurde ein eigener Friedhof für Linter angelegt. Ab 1885 fanden Gottesdienste im Betsaal der Schule statt und 1952 wurde die Kirche eingeweiht, der im folgenden Jahr Gemeinderäume und ein Kindergarten folgten. Zuvor hatte es seit 1933 einen Kindergarten gegeben. Mit dem Zuzug der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Linter wieder einen bedeutenden katholischen Bevölkerungsanteil, für den 1960 eine eigene Kirche und 1993 ein Gemeindezentrum erbaut wurde. Darüber hinaus existierten ein älteres Gemeindehaus, das 1968 abgerissen wurde, und ein Spritzenhaus neben dem Backhaus, das in den 1960er Jahren abgebrochen wurde.

Der heutige Straßenverlauf von Limburg nach Linter wurde erst 1780 angelegt. Zuvor führte die Straße am Ort vorbei nach Diez. 1900 gab es den ersten Fernsprecher in Linter.

Am 24. April 1910 musste der Zeppelin Z II bei Linter notlanden. Am folgenden Tag riss sich das Luftschiff los und zerschellte schließlich an einem Felsen nahe Weilburg. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich bei Linter ein kleineres militärisches Flugfeld mit einer Flakbatterie.
1998 erfolgte ein Ausbau der Grundschule, 1999 wurde ein zweiter Kindergarten gebaut. 2003 wurde die alte Turnhalle abgerissen, um einem moderneren Dorfgemeinschaftshaus zu weichen. Dieses Bürgerhaus steht nun seit 2004 im Mittelpunkt des Linterer Vereinslebens. Das benachbarte Hallenbad wurde im gleichen Jahr geschlossen und dient inzwischen als Kegelbahn.

Der Ortsname entstand in Anlehnung an den Bach Lint, der sich früher durch das Dorf schlängelte und heute versiegt ist. Der Bach, der auch der Stadt Limburg ihren Namen gab, ist nach der keltischen Bezeichnung für ein Gewässer benannt. Auf dem Linterer Wappen ist ein Frosch zu sehen, da der Bach sehr amphibienreich war. Der Spitzname für die Einwohner lautet deshalb "Frösche".

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