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Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
18:50
 
 
+
»
 

Politik

Die ersten Gemeinderatswahlen konnten in Linz, wie auch im restlichen Österreich, erst nach der Märzrevolution von 1848 abgehalten werden. Bis ins 20. Jahrhundert war das Wahlrecht allerdings noch einem kleinen, wohlhabenden Teil der Bevölkerung, vorbehalten. Alle drei Jahre waren Gemeinderatswahlen vorgesehen. Die so gewählten Gemeinderäte wählten dann wiederum den Bürgermeister. Ab 1875 war auch ein Vizebürgermeister vorgesehen. 1867 wurden im Zuge des österreichisch-ungarischen Ausgleichs erstmals die Grundrechte der Staatsbürger festgeschrieben und ein Vereinsgesetz verabschiedet, das in weiterer Folge die Gründung von politischen Parteien ermöglichte. Der katholische Volksverein konnte zwar schon 1848 gegründet werden, wurde aber erst 1869/70 unter der Führung des Linzer Bischofs Franz Josef Rudigier politisch aktiv. Der katholische Volksverein wurde als Massenpartei angelegt und zählte oberösterreichweit schon bald viele Mitglieder. 1884 konnte im Landtag erstmals die Mehrheit erreicht werden, während man innerhalb der Stadt Linz deutlich davon entfernt blieb. Der 1869 von Karl Wiser gegründete und geführte liberal-politische Verein war erfolgreicher. Da Anhänger der Revolution von 1848 jedoch immer weniger wurden, da jüngere Generationen andere Ansichten pflegten, wurde die liberale Partei zunehmend nationalistischer, sodass die Partei 1885 zum „Deutschen Verein“ umbenannt wurde. 1888 wurde zudem der Deutschnationale Verein für Oberösterreich und Salzburg von Carl Beurle gegründet, der bald auch im Linzer Gemeinderat vertreten war. Die beiden Parteien schlossen sich 1897 zum Deutschen Volksverein zusammen.

Die Arbeiterschaft konnte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Parteien organisieren, da das politische Treiben von kaiserlichen Behörden überwacht wurde. Zwar wurden bereits ab 1868 Arbeitervereine gegründet, doch wurden diese 1877 behördlich aufgelöst. Im Bemühen um die Arbeiterschaft gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein christlicher Arbeiterverein gegründet, der 1907 mit der christlichsozialen Partei vereinigt wurde. 1891 wurde in Linz die Landesparteiorganisation der Sozialdemokraten unter maßgeblicher Beteiligung von Anton Weiguny gegründet. Ein dichtes Netz an Basisorganisationen wurde errichtet und mit der Ausweitung des Wahlrechts nach der Jahrhundertwende stiegen die Sozialdemokraten auch in Linz zur Massenpartei auf. 1905 erfolgte erstmals der Einzug in den Gemeinderat.

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