Geschichte
Grabfunde belegen die Besiedlung des Gebietes bereits in der Steinzeit. Um 600 vor der Zeitrechnung siedelten slawische Ukranen in der Gegend. Die erste Urkunde stellte der Bischof von Kamin im Jahr 1267 in Stettin aus, darin wird der Ort „Lokenitz“ (slawisch für Sumpfloch) genannt. Bis etwa 1700 wurde auch die Randow überwiegend „Lochnitza“ genannt.
Die Slawenburg Lokenitza war etwa 1400 eine deutsche Burg aus Mauerwerk. Die Dörfer Plöwen, Bergholz und Bismark (heute Ortsteil von Ramin gehörten zur Burg. Burg und Ansiedlungen wurden mehrfach zerstört, im Dreißigjährigen Krieg blieben von 197 Domänen-Bauern nur 48 übrig, von 80 Kossätenstellen nur noch eine. Vorübergehend war Löcknitz und ganz Vorpommern schwedisch.
Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg wurde Löcknitz am 15. Mai 1675 nach eintägiger Beschießung durch die schwedische Armee von Oberwachtmeister Jobst Sigismund gegen Zusicherung freien Abzugs für die Besatzung übergeben. Hierfür wurde er von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und 24. März 1676 hingerichtet.
1807 wurde das Gebiet durch Napoleons I. Truppen verwüstet.
Löcknitz war wegen seiner Lage am Randowübergang oft umkämpft. Es gehörte bis 1390 zu Brandenburg, ab 1390 zu Pommern und seit 1468 wieder zu Brandenburg.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die im Ort ansässigen Juden terrorisiert. Beim Novemberpogrom 1938 wurden jüdische Geschäfte und der Gebetsraum der kleinen Gemeinde gestürmt und Mitglieder mißhandelt. Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die noch im Ort verbliebenen Juden deportiert und ihr Hausrat versteigert.
Von 1952 bis 1990 gehörte Löcknitz zum Kreis Pasewalk und damit zum Bezirk Neubrandenburg.
Seit 1997 wurde der historische Ortskern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild hat sich stark verbessert. Heute steht in der Schloßstraße noch der achteckige Bergfried der ehemaligen mittelalterlichen Burg, als wieder aufgebautes und saniertes Monument. Die schon verfallenen Burgreste wurden in den 1980er Jahren gesprengt.
Löcknitz ist mit ca. 2.900 Einwohnern ein wirtschaftliches und kulturelles Unterzentrum für etwa 15 Gemeinden. Dem allgemeinen Trend in Vorpommern folgend reduzierte sich von 1993 bis 2003 die Einwohnerzahl um ein Siebtel. Seitdem Polen dem Schengener Abkommen beigetreten ist, steigen die Einwohnerzahlen wieder an, da Löcknitz zunehmend als Wohnort im grenzüberschreitenden Ballungsraum Stettin nachgefragt wird.
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