Geschichte
Löwenberg war zur Zeit der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung, etwa zu Beginn des 13. Jahrhunderts, ein mit 60 Hufen ausgestattete festes Städtchen mit dem Titel oppidum Leuwenberg. Es kam 1267 durch Tausch vom Markgrafen an den Bischof von Brandenburg und bildete den Mittelpunkt eines etwa vier Quadratmeilen umfassenden Ländchens.
1269 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Lowenberg, später Leuwenberg. Im gleichen Jahrhundert wurde die Feldsteinkirche erbaut. Das Hus tu Lowenberg, das der Brandenburger Bischof Dietrich bereits 1374 an Albert von Redern versetzt hatte, ging 1460 mit dem dazugehörigen Bezirk als Lehn durch Kauf an Hans von Bredow über. Seine Familie errichtete auf den Grundmauern einer zerstörten Wasserburg ein Schloss im Barockstil. Durch die Bredows kam das Land Löwenberg zum Havelländischen Kreis. In diesem bildete es seit 1660 gemeinsam mit dem Ländchen Glien einen Unterkreis. Zwischen 1770 und 1816 existierte der eigenständige Glien-Löwenbergische Kreis.
Am 9. März 1808 brannte die Löwenberger Feldsteinkirche aus und mit ihr wurden ein großer Teil der Kirchenbücher sowie zwei Drittel des Dorfes zerstört. Im Jahre 1815 wurde das Löwenberger Land unter die Kreise Ruppin, Osthavelland und Templin aufgeteilt. 1877 wurde der Staatsbahnhof Löwenberg (Mark) an der Preußischen Nordbahn eröffnet. 1888 erfolgte die Eröffnung der Bahnverbindung von Löwenberg über Zehdenick nach Templin und 1896 wurde eine Verbindung nach Lindow, die später bis Rheinsberg und Neuruppin verlängert wurde, eröffnet. Diese Strecken legten den Grundstein für einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Im Ortsteil Grüneberg entstand während des Zweiten Weltkrieges das Außenlager eines großen Konzentrationslagers, in dem 1.800 weibliche Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück im Rüstungskonzern Polte AG schuften mussten. Seit 1989 erinnert ein Denkmal aus Original-Beton-Zaunsäulen an die Toten des Lagers.
Seit der Verwaltungsreform von 1952 gehörten Löwenberg und die meisten umliegenden Gemeinden zum Kreis Gransee im Bezirk Potsdam, die Orte Teschendorf, Neuendorf und Nassenheide jedoch zum Kreis Oranienburg. Die größten Arbeitgeber bis 1990 waren das Möbelwerk Löwenberg, das Sägewerk in Grieben, mehrere landwirtschaftliche Großbetriebe, die Grüneberger Mineralwasser- und Limonadenfabrik und der Bahnhof Löwenberg (Mark). Mit der Neubildung der Landkreise im Land Brandenburg 1993 gingen die beiden Altkreise im neuen Landkreis Oberhavel auf. Am 31. Dezember 1997 entstand durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden des damaligen Amtes Löwenberg die Großgemeinde Löwenberger Land. Im Zuge einer Gemeindegebietsreform kamen im Januar 2002 Neuendorf und im Januar 2003 Nassenheide hinzu.
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