Longyearbyen
Longyearbyen ist der größte Ort und das Verwaltungszentrum Svalbards (Norwegen) und einer der nördlichsten Orte der Welt. Es hat etwa 1.900 Einwohner (Tendenz weiter steigend) und liegt am 78. Breitengrad auf der Hauptinsel Spitzbergen.
Longyearbyen wurde 1906 von dem US-amerikanischen Unternehmer John Munroe Longyear als Bergarbeiterstadt gegründet. 1943 wurde der Ort von der deutschen Wehrmacht zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut.
Heute ist nur noch eine einzige Zeche in der Nähe der Stadt in Betrieb, die hauptsächlich der Versorgung des eigenen Kraftwerkes mit Steinkohle dient. Der Steinkohlenbergbau wird heute vor allem in der norwegischen Sveagruve und von der russischen Siedlung Barentsburg aus betrieben. Longyearbyen lebt vor allem vom Tourismus und der Forschung. Unter anderem befinden sich dort eine Außenstelle des norwegischen Polarinstitutes (NPI) und UNIS, ein Projekt norwegischer Universitäten.
Longyearbyen verfügt über eine moderne Infrastruktur mit diversen Geschäften, Kneipen, Restaurants, Kindergärten, einer Schule, einem Schwimmbad, einem Kino, einer Tankstelle und einem Hafen. Das Straßennetz ist nur etwa 40 Kilometer lang und stellt keine Verbindung zu einem der anderen Orte auf Spitzbergen her. Schneemobile und Boote sind daher die Hauptfortbewegungsmittel.
Longyearbyen ist für die meisten Touristen das Eingangstor nach Spitzbergen und hat daher ein relativ gutes Hotel- und Gastronomieangebot. Die Stadt wird als Startpunkt für Ausflüge und Exkursionen in die Umgebung genutzt, wie z.B. für Wanderungen auf den Hausberg mit Blick über die Stadt und den Fjord, oder für Mountainbike-Touren durch das Adventsdal.
Es gibt tägliche Flugverbindungen von und nach Longyearbyen. Die Strecke wird u.a. ab Oslo und Tromsø mit der norwegischen Fluglinie SAS Norge (und ab Mitte 2008 auch von Norwegian Air Shuttle) bedient, die Flugzeit ab Oslo beträgt 3:05 Stunden, ab Tromsø ca. 80 Minuten.
Jährlich findet hier im Juni mit dem Spitzbergen-Marathon der nördlichste Marathonlauf der Welt statt.
Unter den verhältnismäßig zahlreichen kulturellen Angeboten hebt sich darüber hinaus etwa Anfang Februar jeden Jahres PolarJazz, das nördlichste Jazzfestival der Welt, ab.
In Longyearbyen erscheint die Wochenzeitung Svalbardposten.
Basierend auf dem Artikel Longyearbyen der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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