Lop Nor
Der chinesische Salzsee Lop Nor lag seit 1,8 bis 2,8 Millionen Jahren an der tiefsten Stelle des Tarimbeckens auf 780 m Höhe über NN im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Er war einer der größten, dabei flachsten und am weitesten vom Meer entfernten und abflusslosen Salzseen der Erde. Nach vorübergehender Austrocknung seines Zuflusses Kum-darja füllte er sich zum letzten Mal im Jahr 1921, bis er 1971 endgültig austrocknete.
Nach seiner Austrocknung erkennt man auf Satellitenbildern in seinem Seebecken eine Helix in Form einer Ohrmuschel mit konzentrischen Kreisen, die von Ablagerungen der einst in wechselnden Höhen gelegenen Küstenlinien des Sees stammen, der im Laufe der Zeit immer wieder anstieg und sank. Diese Salzablagerungen sind so hart, dass sie mit einem Hammer oder mit einer Axt nicht zerschlagen werden können. Der Lop Nor, der in den Jahren 1921 bis 1971 bestand, füllte in seiner südlichen Hälfte diese Helix aus und erstreckte sich in gleicher Länge und geringerer Breite nach Norden.
Die braune Erdkruste und die steinharte aber dünne weiße Salzkruste, die den Boden des ausgetrockneten Lop Nor überziehen, sind trügerisch; denn bereits einen halben Meter unter der Oberfläche dehnt sich ein gefährlicher Salzsumpf aus (laut Christoph Baumer, Stand 1994).
Der See Lop Nor trägt folgende Namen: Lop Nur = Lop Nuur = Lob-nor = Lo-pu P'o = Luobupo (Pinyin), Konchi Lake, in den Han Annalen: P'u-ch'ang Hai (oder Hu) = Lou-lan Hai = Yen-tse (übersetzt: „Salzsumpf“) = Aoze = nach der Yuan-Dynastie (nach dem Jahr 1368): Lop Zhuor (übersetzt: „Der See, in den Wasser hineinfließt“). Das mongolische Wort Nuur heißt „See“. In englischer Übersetzung aus der chinesischen Sprache wird auch die Bezeichnung „Sea of Death“ verwendet.
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