Geschichte
Der Name Lorient stammt von L'Orient (der Orient), da hier früher der Heimathafen der französischen Ostindien-Kompanie war. Von Beginn an bildet der Hafen den Mittelpunkt eines ausgedehnten Handelsgeflechts, das die Geschäfte zahlreicher Händler, Kaufleute und Produzenten in ganz Europa miteinander verband. Hier legten die Schiffe ab in Richtung der Maskarenen, Indien oder China, um aus dem Orient mit den begehrten Gütern Seide, Gold und Gewürze zurückzukehren.
1770 wurde der Hafen mit all seinen Einrichtungen vom Staat übernommen. Unter Napoleon wurde er dann zum Kriegshafen. Im Zweiten Weltkrieg – am 25. Juni 1940 – besetzte die deutsche Wehrmacht den Hafen. Wie kaum eine zweite hatte die im Nordwesten Frankreichs gelegene Hafenstadt während des Zweiten Weltkrieges zu leiden: Da die alliierten Luftangriffe den U-Boot-Bunker nicht zerstören konnten, wurden die Versorgungslinien zum U-Boot-Stützpunkt bombardiert, was zur Folge hatte, dass 1943 fast die ganze Stadt zerstört wurde. Die U-Boot-Bunker blieben zwar intakt, waren jedoch ohne Nachschub kaum mehr zu halten.
Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkte die Identität einer ville nouvelle (einer „neuen Stadt“). Bis dahin waren noch einige Überreste von Jugendstil und Architektur der dreißiger Jahre erhalten geblieben. Mit seinem durch und durch modernen Charakter fällt Lorient aus der Reihe der üblichen bretonischen Typisierung heraus.
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