Geschichte
Die Landgemeinde Alt Lülfitz (auch: Lullewitz, Lüllewitz oder Lüllfitz) war ein typisches Runddorf, in dessen Ortsmitte die Schule stand. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1276. 1333 bescheinigte der pommersche Bischof in einem Bestätigungsbrief die Zugehörigkeit des Dorfes Lülfitz zum Kolberger Domkapitel.
Bereits 1454 wird in einer Urkunde die wohl schon länger bestehende Abhängigkeit des Dorfes von der Stadt Belgard erwähnt. Einen Streit des Kolberger Domkapitels mit der Stadt Belgard um Lülfitz konnten 1528 die Gebrüder Georg I. und Barnim X., Herzöge von Pommern, schlichten.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg lebten in Lülfitz 82 Einwohner.
Zwischen 1688 und 1726 gab es eine andauernde Dorffehde zwischen Lülfitz und Kösternitz um die "Schetterow", ein sumpfiges Wiesengelände.
Die durch die Stein-Hardenbergschen Reformen (1807 und 1816) eingeleitete Separation zwischen der Stadt Belgard und den Bauern in Lülfitz wurde 1848 abgeschlossen. Als nach der Separation im Jahre 1882 in der Dorfnachbarschaft Bauern angesiedelt wurden, entstand die Streusiedlung und spätere Gemeinde Neu Lülfitz.
1912 wurde das Dorf an das Stromnetz angeschlossen.
1939 umfasste die Gemeinde Alt Lülfitz 721,1 Hektar und wurde von 220 Personen in 51 Haushaltungen bewohnt. Der überwiegende Teil der Einwohner war in der Land- und Forstwirtschaft tätig.
Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Belgard (Persante). Es gehörte zum Standesamtsbezirk Roggow und zum Amtsgerichtsbereich Belgard. Letzter deutscher Bürgermeister war Willi Venske, letzter Standesbeamter Paul Zülow. Die polizeilichen Aufgaben nahm Oberlandjäger Gauger aus Redlin war.
Am 7. März 1945 drangen sowjetische Truppen in das Bauerndorf ein. Die Vertreibung der ansässigen Bevölkerung erfolgte bis 1946. Mit dem Namen Lulewice kam das Dorf in polnische Verwaltung und ist heute ein Ortsteil der Landgemeinde BiaÅ‚ogard.
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