Geschichte
Herrmannsdorf geht ursprünglich zurück auf eine kleine slawische Siedlung, die Dobrowice?) genannt wurde.
Der Ort wird urkundlich 1297 (gefälscht auf 1202) erstmals erwähnt. Um 1200 erfolgte die deutsche Besiedlung durch Bauern aus Franken und Hessen. Das Dorf ließ ursprünglich eine gewisse Geschlossenheit durch seine planmäßige Anlage erkennen. Als Straßendorf mit den zwei durch den Ort verlaufenden Straßen und einem langen Angerbereich in der Mitte, entlang des Dorfbaches, namens „Dorpicht“ angelegt und außen befestigt mit einer umgehenden Dorfmauer aus Feldsteinen. In der Mitte des Ortes steht die alte Dorfkirche.
Die Kirche, dem heiligen Apostel Andreas geweiht, soll bereits zu Zeiten der hl. Hedwig von Andechs errichtet worden sein, wird aber erstmals im Jahre 1327 erwähnt. Ihre reiche Innenausstattung lässt auf die Frömmigkeit der Einwohnerschaft und auf ihre Spendenbereitschaft schließen. Herrmannsdorf gehörte bis 1327 als Filiale zum Kirchspiel Schlaup und somit zum Dekanat Jauer.
Die Umgebung gehört zum ältesten Siedlungsbezirk Schlesiens. Goldberg wurde 1211 als erste Stadt nach deutschem Recht (Magdeburger Stadtrecht) gegründet. (Löwenberg 1217 – ebenfalls Magdeburger Stadtrecht). Mit anderen Nachbardörfern war der Ort ein Klosterdorf des Zisterzienserklosters Leubus, dem ältesten Zisterzienserkloster von Schlesien (1163) bis zur Säkularisierung im Jahre 1810. Das Kloster kaufte, bereits 1291 Flächen des damaligen Ortes, was urkundlich festgehalten wurde: „... Bolko, Herzog von Schlesien, durch den Ritter Henricus, genannt Bohemus, 25 Lehnshufen an den Abt des Klosters Leubus...“.
Bemerkenswert für das gepflegte Ortsbild waren die zahlreichen Kreuze, Kreuzigungsgruppen, die Kapellen und Bildstöcke in den privaten Grundstücken. Neben der religiösen Betreuung und Förderung durch die Mönche des Klosters Leubus gehörten auch die Erziehung, Bildung und Kunst sowie die Anleitung zur Land- und Forstwirtschaft zu ihrem Programm.
Frühzeitig entstand den Heßberg (446 m NN – ein zerklüfteter Basaltberg) hinauf die Anlage eines hölzernen Kreuzweges durch Mönche des Klosters, welcher dann 1748 erneuert und wieder geweiht wurde. Die etwa 2 Meter hohen, steinernen Stationen standen unter Denkmalschutz und sind bis heute erhalten. Der, wegen seines steilen Anstiegs, schwer zu begehende Kreuzweg wurde trotzdem über viele Jahrhunderte hinweg bis heute, für viele Andachten und Prozessionen genutzt. Die Bepflanzung der beiden Weinberge (ehemalige Basaltstöcke) mit Weinreben und deren Pflege geht ebenfalls auf die Mönche aus Leubus zurück.
Nach einem Großbrand im Jahre 1826 von 10 Bauernhöfen im Niederdorf entstand 1827 durch die geschädigten Bauern der Ortsteil Neu Herrmannsdorf (genannt Neudorf). Als Ersatz für die viel zu kleine, alte Schule wurde 1938 eine neue, moderne Landschule errichtet.
Die Aufschlüsse und Lagerstätten in der gesamten Gegend um MÄ™cinka zeugen von den verschiedensten Epochen erdgeschichtlicher Entwicklung. So gibt es neben den Lagerstätten von Sand und Lehm, neben den zahlreichen Basaltvorkommen auch Gangbereiche, in denen Bergbau auf verschiedene Erze getrieben wurde.
Unter anderem zeugt davon der alte Rudolph-Stollen, welcher über Jahrhunderte mehr oder weniger erfolgreich aufgefahren wurde. In mehreren Steinbrüchen wurde über viele Jahre hinweg Basalt abgebaut.
Herrmannsdorf mit seiner Umgebung war oft Schauplatz von Schlachten und Kriegen, angefangen von den Mongolenübergriffen 1241 (Schlacht bei Wahlstatt), über die Schlacht an der Katzbach (1813) bis hin zu dem im Winter 1944 beginnenden Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkrieges
Die am Ort vorbei führende „Goldberger Chaussee“, eine alte Handels- und Militärstraße, ist seit alters her, eine der wichtigsten Verbindungen am Rande des Katzbachgebirges nach Westen hin.
1939 lebten in Hermannsdorf 968 Einwohner. Die Ortsflur umfasste ca. 1250,2 Hektar, dazu kam der Forstbezirk „Mönchswald“ mit 796,1 Hektar Waldbestand.
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