Machico
Machico ist eine Stadt im Osten der portugiesischen Atlantikinsel Madeira. Sie ist der älteste Ort der Insel. Im Juli 1419 betraten die portugiesischen Entdecker João Gonçalves Zarco, Tristão Vaz und Bartolomeu Perestrelo in der Bucht von Machico erstmalig den Boden der Insel Madeira.
Der König D. João I. verteilte im Rahmen der Besiedelung der Insel (1420–1425) das Land an seine drei verdienten Kapitäne. Tristão Vaz wurde zum Kapitän des östlichen Teils der Insel mit Sitz in Machico ernannt, Bartolomeu Perestrelo erhielt den Kapitänsbezirk Porto Santo, und João Gonçalves Zarco erhielt die Südwesthälfte Madeiras, die er von Funchal aus verwaltete. Die Kapitäne besaßen weitreichende Vollmachten: Sie konnten Steuern auf Land, Zuckermühlen, Backöfen und Salz erheben und sie durften brachliegende Böden nach eigenem Ermessen an Gutsherrn zur Nutzung übergeben. Machico entwickelte sich schon bald zu einem Zentrum des Zuckerrohranbaus, konnte aber mit der Metropole Funchal nicht Schritt halten, wo die für das Zuckerrohr geeignetesten Böden lagen.
1494 stammte nur ein Fünftel der Ernte aus dem Legatsgebiet Machico. Als die portugiesische Krone 1497 Madeira direkt dem König unterstellte, hatte Funchal die Konkurrentin längst wirtschaftlich überholt.
Machico erhielt am 2. August 1996 die Stadtrechte und wurde damit zur zweitgrößten Stadt der Insel.
In Machico steht die älteste Kirche Madeiras, die Capela dos Milagres. Von historischem Interesse sind auch die Pfarrkirche (15. Jhd.) im Ortskern sowie die Kapelle von São Roque in der Nähe des Hotels mit ihren berühmten Kachelbildern sowie der Solar do Ribeirinho, einem erst kürzlich restaurierten Herrenhaus in der Rua do Ribeirinho.
Machico verfügt über ein Hotel, mehrere Pensionen und zahlreiche Restaurants. Zu den traditionellen Gerichten, die in guten Restaurants angeboten werden zählen beidpielsweise die Sopa de Trigo, einer Weizensuppe, das Carne de Vinho e Alhos, in Wein und Knoblauch marinierte Fleischstücke und der Bolo de Caco, ein auf heißem Stein (caco) gebackenes Fladenbrot, das häufig mit einem Aufstrich aus Knoblauchbutter noch warm als Vorspeise serviert wird. Die traditionellen Gerichte Machicos sind sehr schmackhaft.
Wie fast überall auf der Insel gibt es keinen Sand-, sondern einen Steinstrand. Lediglich bei Ebbe kommt schwarzer Sand zum Vorschein.
Auf der Strandpromenade um das neue Forum (s. Abbildung unten) sowie innerhalb des Forums besteht ein kostenloser Hochgeschwindigkeits-Internetzugang, der als Wi-Fi-Zone gekennzeichnet ist.
In der Nähe von Machico befindet sich der spektakuläre, auf Betonpfählen gebaute Flughafen Madeiras.
Östlich von Machico befindet sich der Aussichtspunkt Pico do Facho (322 m ü. M.). Von hier aus reicht der Blick über die Landebahn des Flughafens Santa Catarina im Westen und die Bucht von Machico über den Ort Caniçal hinweg bis hin zur Ostspitze Madeiras, der Landzunge Ponta de São Lourenço.
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