Geschichte
Am 17. Mai 808 wurde Hehhidesheim erstmals schriftlich durch das Kloster Fulda erwähnt. Es dürfte wie andere „-heim“-Orte in Rheinhessen aber schon früher entstanden sein.
In den folgenden Jahrhunderten ändert sich der Name mehrmals, über Hehedesheim (1100), Hechesheim (1261), Hexheim (1262), Hechdensheim (1274), Hechisheim (1280), Heckesheim (1303), Hegsheim (1485) und im Jahre 1650 schließlich wird Hechtsheim daraus.
Damals spielte in der heutigen Gemarkung Hechtsheim das verschwundene Dorf Dulcensheim (auch unter den Namen Dulcenesheim und Duncinesheim) eine größere Rolle. Die fränkische Siedlung Dulcensheim war auf der Höhe zwischen Laubenheim, Bodenheim und dem heutigen Hechtsheim und wurde schon im Jahre 782 erwähnt. Forscher fanden 294 fränkische Gräber aus der Zeit zwischen dem fünften und siebten Jahrhundert auf der Frankenhöhe, die den frühmittelalterlichen Ort belegen. 1207 wurde Dulcensheim zum letzten Mal in einer Urkunde erwähnt und auch scheinbar bald danach von seinen Bewohnern für immer verlassen. Die Fläche wurde von dem untenliegenden Ort dem heutigen Hechtsheim einverleibt und wurde dadurch zur größten Ortschaft weit und breit.
Im Mittelalter war Hechtsheim ein bäuerliches Dorf unter wechselnder Herrschaft. Landes- und Grundherr war zunächst das Mainzer Erzbistum.
•1215 gehörte das Vogteirecht den Rittern von Bolanden sowie einen Teil von Weisenau als Lehen.
•1253 erfolgt dann die Teilung des Besitzes, in die Linie derer von Bolanden zu Falkenstein und derer zu Hohenfels, wobei der Hohenfelser Anteil an Weisenau an die Stadt verkauft wird.
•1313 die Dörfer Hechtsheim, Weisenau und Vilzbach als Lehen im Besitz der Falkenstein-Münzenbergischen Linie der von Bolanden.
•1418 mit Werner von Falkenstein, Erzbischof von Trier, erlosch die Linie im Mannesstamm, fielen die Besitzungen im Erbgang an von Eppstein und Graf von Solms.
•1420 war Hechtsheim und Weisenau gemeinschaftlicher Besitz der Grafen von Sayn und den Fürsten von Isenburg-Büdingen.
•1486 kam der Saynische Anteil durch Kauf ebenfalls an Isenburg.
•1559 war der Graf Reinhard von Isenburg im alleinigen Besitz von Hechtsheim. In der Folge verpfändeten die von Isenburg die Orte Hechtsheim und Weisenau an die Grafen von Schönburg.
•1662 wurde der Graf Johann Karl von Schönburg durch ein kaiserliches Dekret in den Besitz des ganzen Dorfes Hechtsheim und des Isenburgischen Anteils von Weisenau gesetzt.
•27. Januar 1658 kaufte der Mainzer Domdekan Johann von Heppenheim Hechtsheim und Weisenau von dem Grafen Emanuel Maximilian Wilhelm von Isenburg.
•20. September 1658 kaufte der Kurfürst von Mainz, Johann Philipp von Schönborn Hechtsheim. So war endlich das Erzstift Mainz im Besitz von Hechtsheim, bis zum Ende des Kurstaates Ende des 18. Jahrhunderts.
•1792/1793 wird Hechtsheim bei der Belagerung von Mainz, mit in den Belagerungsring einbezogen. Kaiserliche und Reichstruppen befinden sich in Hechtsheim.
•1794/95 belagert die französische Revolutionarmee bei Hechtsheim die Stadt Mainz (Mainzer Linien).
•1797/98 wird das linke Rheinufer und somit auch Hechtsheim durch den Frieden von Campo-Formio und den Folgen daraus, der französischen Republik zugespochen. Es entsteht das neue Département Donnersberg (Département du Mont-Tonnerre). Hechtsheim gehört nun bis 1814 zu Frankreich.
•Nach dem Abzug der Franzosen 1814 wurde die gesamte rheinhessische Provinz dem Großherzogtum Hessen zugeteilt.
•Von Ende des Ersten Weltkriegs bis 1945 zum Volksstaat Hessen.
•Nach dem 2. Weltkrieg und der erneuten Neuordnung der Region gelangt Hechtsheim, dann zu Rheinland-Pfalz, als Gemeinde im Landkreis Mainz.
*Am 8. Juni 1969 wurde Hechtsheim unter dem Namen Mainz-Hechtsheim in die Stadt Mainz eingemeindet.
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