Geschichte
Nachdem in der Mitte des 8. Jahrhunderts Missionare des Bistums Salzburg in das heutige Kärnten gekommen waren, erfolgte ab etwa 830 von Innichen aus durch das Bistum Freising die Tochtergründung Maria Wörth auf der Insel im Wörthersee. Die Halbinsel, auf der sich heute die gotische Wallfahrtskirche befindet, war bis 1770 eine Insel, was noch am slowenischen Namen für den Ort erkennbar ist, denn „Otok“ bedeutet „Insel“.
Um 875 wurde auf dem höchsten Punkt der Insel eine Marienkirche errichtet, in der die Reliquien der Märtyrer Primus und Felicianus beigesetzt wurden. Ausgehend vom Anwesen auf der Insel wurden in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts mehrere Kirchen in der Umgebung gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung Maria Wörths stammt aus dem Jahr 894.
Bischof Otto I. von Freising gründete zwischen 1146 und 1150 in Maria Wörth ein zweites Kollegialstift in Kärnten. Eine weitere, kleinere Kirche, die heute noch unter dem Namen Rosenkranz- oder Winterkirche besteht, wurde 1155 geweiht. Beide Kirchen brannten im Jahr 1399 ab, wurden aber wieder neu errichtet. Um 1500 hatte das Bistum Freising seinen Einfluss in Kärnten verloren. Die Propstei fiel an das Stift Millstatt und wurde 1598 bei dessen Übernahme durch den Jesuitenorden aufgelöst. Nach der Aufhebung des Millstätter Klosters durch das Jesuitenverbot von 1773 und nachdem 1809 das Stift St. Paul wieder eröffnet wurde, übergab man diesem Maria Wörth sowie die Herrschaft Leonstein bei Pörtschach.
Mit der Glanfurt wurde 1770 ein künstlicher Abfluss des Wörthersees geschaffen, der Wasserspiegel des Sees sank und Maria Wörth wurde zur Halbinsel.
Bei der Konstituierung der politischen Gemeinden im Jahr 1850 kam die Katastralgemeinde Maria Wörth zur Ortsgemeinde Schiefling am See und die Katastralgemeinde Reifnitz zur Ortsgemeinde Keutschach. Erst 1903 wurde aus beiden die Gemeinde Maria Wörth gebildet. 1938 mussten Maria Loretto und einige größere Seeparzellen an Klagenfurt abgetreten werden.
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