Geschichte
Die Ortsgeschichte ist eng verbunden mit dem 1113 gegründeten geistlichen Johanniterorden. Mit Zustimmung und Förderung der weltlichen Herren wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts von Herrenstrunden aus eine Kommende in Marienhagen gegründet. Die Kölner Kirche schenkte lange, waldbedeckte Landstreifen an den Nordhängen der Bäche um Marienhagen. Von den Kenntnissen der Johanniter in der Bodenbewirtschaftung versprach man sich eine wirtschaftliche und kulturelle Belebung der damals noch recht öden und unwirtlichen Gegend. Als Nebenerwerb für die in ärmlichen Verhältnissen lebenden Menschen vermittelten die Ordensbrüder ihnen die Fertigkeiten zum Weben von Wolldecken; daneben widmeten sie sich der Fischzucht, besonders im benachbarten Alpetal bei Koppelweide.
1330 wurde der Ville Marienhagen Marktrecht verliehen; freilich blieb der Marktflecken als Handels- und Verteilungszentrum für die umliegenden Höfe nur von lokaler Bedeutung.
Bis ins 16. Jahrhundert reichte die Blütezeit des Ordenshauses, dessen Einfluss sich ins Aggertal und weit in den Bereich der heutigen Gemeinde Reichshof erstreckte. 1569 wurde die Niederlassung Marienhagen aufgegeben.
In der Landsteuerliste von 1555 wird Zu mergenhaiche geführt.
1580 werden im Futterhaferzettel der Herrschaft Homburg für den Ort Mergenhaenn
als Abgabepflichtige 13 Bergische Untertanen sowie der Commenthur Her Heinrich benannt (Komtur = Ordensritter, nach anderer Lesart ist der Pfarrer gemeint).
1879 Aus dem Vierteljahresbericht des Wiehler Bürgermeisters:
" Im Besonderen erlaube ich mir mit Bezug auf die Hohe Cirkulairverfügung vom 16. April c gehorsamst zu berichten, dass in meinem Amtsbezirke sich keine Brennereien mehr befinden. Dagegen findet der Brantweingenuß namentlich in der Schulgemeinde Marienhagen in einem starken Umfange statt, was aus der Beschäftigung der meisten jungen Leute als Pflasterer und Maurer entsteht. Im Dorfe Marienhagen sind allein 6 Wirtschaften, die weit über das Bedürfnis gehen, ich würde es freudig begrüßen, wenn die propretirte Gesetzgebung Mittel böte, dieselben theilweise zu unterdrücken. Daß auswärtige Brennereien Ladungen ihres Fabrikates hinter sich her führen und Hausirhandel damit treiben, habe ich seither nicht wahrgenommen, event. würde ich strengstens dagegen einschreiten."
1980 wurde die 650-Jahr-Feier mit einem mittelalterlichen Bauernmarkt, volkstümlichen Umzügen und Brauchtumsvorführungen begangen. Der Backes (dörfliches Backhaus) wurde wiederhergestellt und in Betrieb genommen.
Bei der 675. Wiederkehr der Marktrechte 2005 tauchte der Ort, u.a. mit einem volkstümlichen Festumzug, ins Mittelalter zurück .
Basierend auf dem Artikel Marienhagen (Wiehl) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen