Mariupol
Mariupol (ukrainisch ; russisch /Mariupol, griechisch ΜαÏιοÏπολη/Marioýpoli) ist eine Stadt in der Oblast Donezk in der Ukraine mit 484.201 Einwohnern (Stand 1. Januar 2004), davon viele griechischer Abstammung. Sie befindet sich am Ufer des Asowschen Meeres an der Mündung des Kalmius.
Sie gliedert sich in die 4 Stadtrajone Rajon Schowtnewe, Rajon Illitsch, Rajon Ordschonikidse und Rajon Prymorje, wobei der Rajon Illitsch noch in 3 Siedlungen städtischen Typs (Sartana/Сартана, Staryj Krym/Старий Крим, Talakiwka/Талаківка), 1 Dorf (Hnutowe/Гнутове) und eine Siedlung (Lomakyne/Ломакине) unterteilt wird.
Die Stadt wurde 1789 gegründet. Zwischen 1948 und 1989 hieß die Stadt dem sowjetischen Funktionär Andrei Alexandrowitsch Schdanow zu Ehren Schdanow (russisch Жданов). Die Stadt ist außerdem Heimat des berühmten Malers Archip Iwanowitsch Kuindschi
Zwischen Oktober 1941 und September 1943 war die Stadt im Rahmen des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Besatzung. Zu Beginn der Besatzung zählte man etwa 241.000 Einwohner,
Ende 1943 lebten nur noch 85.000 Maripoler in der Stadt, was einen Rückgang um 35 % bedeutete.
Viele Mariupoler wurden 1942 zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt und kehrten erst
1945 zurück.
1942 war Mariupol zudem ein Hauptoperationsgebiet ukrainischer und russischer Partisanen.
Mariupol ist ein bedeutendes Industriezentrum und internationaler Seehafen am Asowschen Meer. Die hier angesiedelten Metallurgiekombinate (u.a. Asowstal und Illich Iron & Steel Works) tragen einen wichtigen Teil zu den Exportgütern der Ukraine bei. Im kleineren Rahmen gibt es hier auch eine Solarindustrie.
Bildung: Technische Universität, Fremdsprachen Universität, Humanitäre Hochschule, Berufsschulen.
Kultur: mehrere Musikschulen, Heimatkundemuseum, Kuindshi-Ausstellung, Russisches Stadttheater,
Bevölkerung: 2002
• Ukrainer 248,683 (48,7 %)
• Russen 226,848 (44,4 %)
• Griechen 21,923 (4,3 %)
• Weißrussen 3,858 (0,8 %)
• Armenier 1,205 (0,2 %)
• Juden 1,176 (0,2 %)
• Bulgaren 1,082 (0,2 %)
• andere : 6,060 (1,2 %)
Zensus : 1882 (14,980 Einwohner)
• Griechen (60 %)
• Juden (28 %)
• Russen (10 %)
• Ukrainer (2 %)
Sprachen: Griechisch (52 %), Russisch (35 %), Jiddisch (12 %), Ukrainisch (weniger als 1 %)
89 % der Bewohner Maripuols gaben 2001 Russisch als Muttersprache an,
nur 9 % haben Ukrainisch als Muttersprache.
Jiddisch war früher neben Russisch Hauptsprache von Mariupol.
Heute wird es nur noch von einer kleinen Minderheit der Juden gesprochen. Viele überlebende des Holocaust sind nach Israel oder USA ausgewandert.
Griechisch wird ebenfalls kaum noch gesprochen.
Historisch stellten die Griechen eine hohen Bevölkerungsanteil in Mariupol,
gingen mit der Zeit jedoch in der slawischen Bevölkerung auf
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