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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
16.04.2025
14:45
 
 
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»
 

Geschichte

Die Geschichte Markt Schwabens lässt sich bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgen. Aus dieser Zeit stammt eine Urkunde, die von der Schenkung einer Mühle bei den Schwaben berichtet. Den Namen erhielt der Ort von Siedlern aus dem alemannischen Raum Suaben.

Zunächst befand sich Schwaben im Besitz des Grafen von Ebersberg, dann im Besitz des Grafen von Limburg/Wasserburg und schließlich der Herren von Neuburg-Falkenstein, bis es schließlich Eigentum der Wittelsbacher wurde. 1283 baute Herzog Ludwig der Strenge von Oberbayern auf einer leichten Anhöhe eine Burg, da hinter Markt Schwaben im Nordosten die damalige Grenze zu Niederbayern verlief. An selber Stelle wurde dann nach mehrmaliger Zerstörung der strategisch gut platzierten Burg 1650 ein großes, vierflügeliges Schloss errichtet, dessen 1908 im neugotischen Stil renovierter Südflügel heute noch im Ortszentrum erhalten ist. Der Rest des Schlosses wurde 1812 (Ost- und Nordflügel mitsamt St. Magdalenenkapelle und Brückenhaus) und 1969 (Westflügel mit Südwestecke) wegen maroder Bausubstanz und aus Kostengründen abgebrochen. Erwerb des Schlosses inklusive Grundstück 1967 durch die Gemeinde mit anschließender Errichtung des neuen Gemeindezentrums/Rathauses. Der ehemalige Burggraben ist im Süden und Westen heute noch erkennbar. 1340 wurde Markt Schwaben von Herzog Rudolf schließlich das Marktrecht verliehen. Durch Marktgerechtigkeit und Dorfgerichtsbarkeit blühte der Ort weiter auf und stellte schließlich den Sitz eines Landgerichts - im kurfürstlichen Schloss - dar. 1805 wurde das letzte Urteil eines Blutgerichts verhängt, woraufhin zwei Grafinger Mörder im „Galgenhölzl“ enthauptet wurden. Das Landgericht wurde 1811 nach Ebersberg verlegt, worunter der Ort langezeit litt und in der Bedeutungslosigkeit zu versinken drohte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich viele Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in Markt Schwaben nieder. Straßennamen wie Königsberger, Neusatzer oder Ödenburger Straße im Südwesten Markt Schwabens erinnern daran.

Die Bevölkerung setzte sich in dieser Zeit hauptsächlich aus typisch bodenständigen Gewerbeschaffenden zusammen, die den Markt und die umliegenden Dörfer mit Produkten versorgten. Viele Straßen wurden in Erinnerung an sie bei der Straßennamenvergabe des Ortes in den frühen 1960er Jahren benannt (z. B. Weißgerberweg, Kupferschmiedberg, Nagelschmiedgasse).

Da die Gemeinde 1922 beschlossen hat, die Bezeichnung Markt in den Ortsnamen aufzunehmen, lautet der offizielle Name der Gemeinde Markt Markt Schwaben. Unter Wilhelm Hoegner wurden 1954 einige Märkte zu Städte erhoben, unter anderem Grafing und Ebersberg. Das Wort "Markt" im Ortsnamen hat damals die Erhebung zur Stadt verhindert.

In den 1960er-Jahren wurde in Markt Schwaben, wie allerorts im Münchner Einzugsgebiet ein Bauboom vom Zaun gebrochen, der zwei Hochhaussiedlungen (von-Kobell-Straße und Dr.-Hartlaub-Ring) hervorbrachte. Auf Postkarten aus der Zeit wird der Ort dementsprechend als „Wohngebiet im Münchener Osten“ betitelt. Der Anschluss an das Münchner Nahverkehrsnetz MVV für die Olympiade in München 1972 bescherte dem Ort eine gewisse Blütezeit, da ab jetzt neben der Regionalbahn zusätzlich eine schnelle Anbindung an die Großstadt München bestand. Seit Mitte der 1990er-Jahre besteht der 20-Minuten-Takt auf der S-Bahnlinie. 1990 wurde der Autobahnanschluss fertiggestellt.

1992/1993 wurde in Rekordzeit der Sportpark mit dem Badeweiher im Südosten des Marktes errichtet.

Mit der Erschließung des Burgerfelds im Nordwesten wurde in den 1990er-Jahren der Grundstein für einen neuen Ortsteil inklusive Erweiterung des Gewerbegebiets gelegt. Die Bebauung dauert aktuell noch an. Das Burgerfeld wird mit einer Fußgängerbrücke (mit einer Länge von über 50 Metern) über die Gleise westlich des Bahnhofs mit dem Ortszentrum verbunden. Die offizielle Eröffnung fand am 17. Dezember 2007 statt.

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