Geschichte
Bodenfunden zufolge - Feuersteine und Keramik - war die Gegend um Marlenheim schon in der Hallstattzeit besiedelt. Auch aus römischer Zeit wurden Keramik und Sarkophage gefunden.
Als mutmaßlich merowingische Gründung Marilegium wird Marlenheim im 6. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Gregor von Tours, berichtet, dass der König Childebert II. 589 hier Weinberge besaß; dies ist das älteste bekannte schriftliche Zeugnis über den elsässischen Wein. Im 7. Jahrhundert schenkte Dagobert I. diese Weinberge (gemeint kann nur die heutige Lage Steinklotz sein) dem von Florentius von Straßburg gestifteten Kloster von Niederhaslach.
Nach der Herrschaft der Karolingern teilt Marlenheim die Geschichte des Elsass.
Nach wechselnden Besitzverhältnissen im Mittelalter (1444 ist eine Zerstörung durch die Armagnacs dokumentiert) wurde Marlenheim ein Außenposten der Freien Stadt Straßburg durch den Vertrag von Haguenau im Jahr 1604. Im Dreißigjährigen Krieg hielt die Gemeinde am Katholizismus fest. Es kursiert die Geschichte, dass die lokale Bevölkerung die durchziehende Kompagnie schwedischer Truppen zuerst vom Wein betrunken machte und danach ermordete. Im Französisch-Niederländischen Krieg bezog Henri de Latour d'Auvergne, Vicomte de Turenne 1674 in Marlenheim Quartier, nachdem er bei Philippsburg den Rhein überschritten und die Pfalz erobert hatte.
1864 initiierte der Bau der Eisenbahnlinie von Molsheim nach Saverne das industrielle Zeitalter im Nordelsass. Zwischen 1908 und 1953 führte eine Überlandstrecke der Straßburger Straßenbahn über Marlenheim nach Westhoffen.
Der Ausbau Marlenheims als Touristenort begann nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere mit der Einrichtung der Elsässer Weinstraße im Jahr 1953.
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