Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mellßenrieth (Massenricht) im Wehrverzeichnis des Pflegamts Hirschau im Jahre 1501. Der Namensbestandteil -reuth lässt auf eine Rodesiedlung schließen, der Bestandteil Melsen ist wohl entweder auf die Person des Gründers (Eliso zum Elsenreuth) oder auf die vorgefundene Situation der Örtlichkeit zurückzuführen.
Eine weitere Ortschaft namens Schlifberg, welche im Jahre 1409 erstmals und im oben bereits erwähnten Wehrverzeichnis abermals urkundlich erwähnt wurde, taucht ab 1533 nicht mehr auf. Wahrscheinlich ist Schlifberg in dem Ort Massenricht aufgegangen.
Während des Dreißigjährigen Krieges suchten die durchziehenden Heerscharen das Gebiet um Massenricht schwer heim, darauf weist ein Schwedenmarterl mit der Jahreszahl 1632 hin. Am 30. April 1637 kamen Reiter und Musketiere der kaiserlichen Regimenter Gonzaga und Graf Maximilian in die Gegend um Luhe und setzten ihre Untaten am 1. Mai in den Dörfern um Hirschau fort. Besonders arg trieben sie es in Massenricht, wo sie den Bürgermeister gefangen nahmen. Darauf rückten 40 Bürger aus Hirschau aus und nahmen einen Leutnant, einen Fähnrich, einen Feldwebel, einen Korporal und ein Musketier gefangen und führten sie nach Hirschau. Von dort wurden sie nach Amberg gebracht.
Seit 1660 wurde in Massenricht Mühlsteinbruch betrieben. Dieser musste um 1870 wegen Wassereinbruchs wieder eingestellt werden.
Im Jahre 1766 wurde in Massenricht eine erste Kapelle Maria Hilf erbaut, die im Jahre 1923 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.
Durch Gesetze und Erlasse des bayrischen Staates wurde Massenricht im Jahre 1808 zur politischen Gemeinde.
Im Jahre 1926 wurde die jetzige Dorfkirche, die dem hl. Josef geweiht ist, erbaut und am Ostermontag, den 09. April 1928 durch Expositus Lanzl eingeweiht. Bereits im Jahre 1921 hatten die Massenrichter 12.000 Mark für den Bau einer neuen Kapelle gesammelt, die jedoch infolge der Inflation im Jahre 1923 wertlos wurden.
Im Jahre 1924 kam das elektrische Licht nach Massenricht.
Auch die beiden Weltkriege forderten Aderlass in der Gemeinde Massenricht. Am ersten Weltkrieg nahmen 69 Männer teil, von denen 15 fielen und einer vermisst wurde. Von den 68 Kriegsteilnehmern des zweiten Weltkriegs fielen 20, 14 wurden vermisst. Weiterhin verstarben zwei Männer an den Kriegsfolgen in der Heimat.
Gegen Mittag des 20. April 1945 zogen die Amerikaner durch Massenricht.
Am 17. Oktober 1949 konnte das Schulhaus in Massenricht eingeweiht werden. Bis zum Jahre 1977, in dem die Schule in Massenricht aufgelöst wurde, wurde in dem Gebäude unterrichtet.
Im Jahr 1967 war Massenricht Landkreis- und Oberpfalzsieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Auf Landesebene wurde Massenricht mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde in Massenricht die Straßenbeleuchtung installiert.
Der 01. Mai 1978 beendete eine Zeit der politischen Grabenkämpfe in Massenricht. An diesem Tag wurde die 1164 ha große Gemeinde Massenricht mit ihren Ortsteilen Obersteinbach, Untersteinbach, den Weilern Rödlas und Träglhof und der Einöde Hummelmühle im Zuge der Gemeindegebietsreform nach langen Debatten in die Stadt Hirschau eingegliedert. Im Vorfeld war die Gemeinde in zwei Lager gespalten, nämlich in diejenigen, die Massenricht in die Gemeinde Freihung und diejenigen, die Massenricht in die Stadt Hirschau überführen wollten.
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