Geschichte
Die Gegend um Meimsheim wurde bereits in der Vorzeit besiedelt. Funde aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit sowie keltische und römische Siedlungsspuren wurden an verschiedenen Stellen der Gemarkung entdeckt. Die Straßen nach Dürrenzimmern, Hausen, Lauffen und Kirchheim sind römischen Ursprungs und trafen bei der außerhalb der Ortsmitte liegenden Kirche von Meimsheim zusammen. Außer dem sechs Gebäude umfassenden Gutshof im Kaywald wurden auch bei der Kirche römische Baureste entdeckt. Meimsheim scheint zur Römerzeit ein Verkehrs-, wenn nicht gar Verwaltungsmittelpunkt gewesen zu sein. Aus alemannischer oder frühfränkischer Zeit wurden 23 Reihengräber im Bereich der Bahnhofstraße gefunden. Der heutige Ort entwickelte sich spätestens in fränkischer Zeit als Siedlung südlich der römischen Ruinen. Die vermutlich schon im 7. Jahrhundert bestehende Kirche des Ortes wurde jedoch direkt auf den römischen Fundamenten errichtet, weswegen sie bis heute räumlich vom Ort getrennt ist.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Meimsheim als „Meginbodesheim“ in mehreren auf zwischen 788 und 805 datierten Urkunden im um 1170 entstandenen Lorscher Codex. Die Erwähnung als villa in einer Urkunde von 805 deutet darauf hin, dass der Ort damals bereits dorfähnlichen Charakter hatte und nicht nur ein Einzelgehöft war. Im Hirsauer Codex finden sich ebenfalls Eintragungen, die auf Meimsheim hinweisen, jedoch könnten manche dort erwähnten Ortsnamen wie „Meginsheim“ oder „Meginesheim“ sich auch auf das abgegangene Dorf Magenheim unterhalb des nahen Michaelsbergs beziehen. Im Reichenbacher Schenkungsbuch dagegen wird wieder verschiedene Male zweifelsfrei Meimsheim als „Meginbotesheim“ erwähnt. Aus den genannten Quellen wird hergeleitet, dass der Ort im 11. und 12. Jahrhundert den Grafen von Calw gehört haben soll, wenngleich auch der Ortsadel von Brackenheim, die Herren von Eberdingen, die Herren von Magenheim und andere im Dorf begütert waren.
Im 12. und 13. Jahrhundert existierte mit den Herren von Meimsheim ein Ortsadel, der in Meimsheim eine Burg bzw. ein Schloss bewohnt haben soll. Die auf der südlich des Ortes gelegenen Rosenhöhe gefundenen Mauerreste sollen die Fundamente dieses Herrschaftssitzes sein. Um 1345 traten die Herren von Vaihingen als Würzburger Lehnsleute in Meimsheim auf, zu dieser Zeit wird auch ein niederes Landgericht in Meimsheim erwähnt.
Die vielfältigen und zersplitterten mittelalterlichen Besitz- und Abhängigkeitsverhältnisse führten vom 14. Jahrhundert bis zum Ende des 16. Jahrhunderts zu einer beinahe 200-jährigen Teilung des Ortes. Württemberg erhielt um 1360 den vormals dem Erzbistum Mainz und dem Bistum Würzburg gehörenden nördlichen Teil des Ortes, die Herren von Gemmingen gelangten 1402 in den Besitz des vormals den Grafen von Calw gehörenden südlichen Teils. Die Dorfstraße (heute: Bahnhofstraße) bildete die Grenzlinie zwischen den Besitzteilen. 1585 verkauften die Herren von Gemmingen ihren Teil des Ortes an Herzog Ludwig von Württemberg, womit Meimsheim ganz württembergisch wurde. 1618 wurden die vormals gemmingenschen Einwohner nach Württemberg inkorporiert. Um 1595 wurde ein Rathaus errichtet, und der Ort zählte rund 400 Einwohner.
Meimsheim teilt im 17. und 18. Jahrhundert die Geschichte zahlreicher Dörfer im Zabergäu. Ab Anfang des 17. Jahrhunderts forderten Seuchen wie die Pest zahlreiche Tote. Im Dreißigjährigen Krieg floh oder verstarb ein Großteil der Einwohnerschaft, die nachfolgenden Erbfolgekriege brachten bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts weiteres Leid, und die Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts verursachten vor allem durch Einquartierung fremder Truppenverbände weitere Beschwerden. Die ärmlichen Verhältnisse im Ort führten im 19. Jahrhundert zur Ab- bzw. Auswanderung von rund 300 Einwohnern.
Im Jahr 1822 erwarb die von Landwirtschaft und Weinbau geprägte Gemeinde die herrschaftliche Kelter, musste jedoch aufgrund ihrer Schulden bereits 1825 einen Teil der zur Meimsheimer Markung zählenden Äcker an Nachbargemeinden veräußern. 1838 veräußerte die Gemeinde weitere Flächen, musste dennoch im Folgejahr weitere Kredite zum Ausbau des Schulhauses und der Straßen aufnehmen. 1846 wurde das historische Rathaus umgebaut, 1873 wurde eine Postexpedition eröffnet. 1905/06 erfolgte der Bau einer Wasserleitung, 1914 wurde das neue Schulhaus eingeweiht. Im Ersten Weltkrieg kamen 44 von 161 Meimsheimer Kriegsteilnehmern ums Leben.
1919 wurde der Ort elektrifiziert. 1933 gab es 896 Einwohner, 1939 gab es 979. Im Zweiten Weltkrieg waren rund 70 Tote und Vermisste unter 260 eingerückten Männern zu beklagen. Der Krieg brachte jedoch einen Zustrom von Flüchtlingen und später auch Vertriebenen, so dass Ende 1945 in Meimsheim 1066 Personen lebten. Der Ort überdauerte den Krieg nahezu unbeschadet. Lediglich bei der Besetzung des Ortes durch französische Truppen kam es am 1. April 1945 bei Löscharbeiten an einem in Brand geschossenen Gebäude zu vier Todesopfern, darunter der langjährige, seit 1909 im Amt befindliche Bürgermeister Wilhelm Schmid.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1949 die Wasserversorgung des Ortes durch Zuführung von zwei weiteren Quellen verbessert und ein Sportplatz eingeweiht. 1950 lag der Ort an der neu errichteten Omnibusstrecke von Heilbronn nach Ochsenburg. 1951 wurden eine Weingärtnergenossenschaft gegründet und die Gemeindehalle errichtet, 1952 ein Gewerbeverein gegründet. Die Weingärtnergenossenschaft erwarb die gemeindeeigene Kelter, schloss sich aber mangels genügender Weinkeller der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft in Möglingen als Vollablieferer an. Ein 1953 abgehaltener Heimattag machte den Ort zahlreichen Besuchern aus nah und fern bekannt. 1956 wurde ein neuer Kindergarten errichtet, 1961/62 die Martinskirche erneuert. 1963 schlossen sich die Gemeinden Brackenheim, Cleebronn, Botenheim, Meimsheim, Hausen an der Zaber und Dürrenzimmern zum Zweckverband „Abwasserreinigung Untere Zaber“ zusammen. 1968 wurden das Baugebiet Steinäcker erschlossen und ein Gebäude in der Hausener Straße als neues Rathaus erworben, 1969 erfolgte der Abriss des historischen Rathauses.
Am 16. Januar 1972 sprach sich eine Mehrheit der Bürger bei einer Anhörung im Zuge der Gemeindereform für einen Anschluss an Brackenheim aus, der zum 1. April 1972 vollzogen wurde.
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