Geschichte
Meßkirch wurde um 1080 erstmals erwähnt als Geburtsort des Heiligen Heimerad. Der Kirchort war damals Teil der Herrschaft der Grafen von Rohrdorf (Rohrdorf ist heute ein Teilort von Meßkirch) und wurde im 12. oder 13. Jahrhundert zur Marktsiedlung der Herrschaft (urkundlich belegt seit 1241). Nach dem Erlöschen des Grafengeschlechts 1210 wurde ein Großteil der Herrschaft einschließlich des Marktes Meßkirch an eine Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg verkauft, die sich daraufhin Truchsessen von Waldburg zu Rohrdorf nannte. Später verlegten sie ihren Sitz von der Benzenburg in Rohrdorf nach Meßkirch, das damit zur Residenz der Herrschaftsinhaber wurde. Seitdem nannte sich die Familie Truchsessen von Waldburg zu Meßkirch. Das Stadtrecht Meßkirchs ist seit 1261 bezeugt.
1351 wurde Meßkirch durch Erbfolge Residenz der Herren von Zimmern (seit 1538 Grafen von Zimmern), die dem kleinen Ort durch künstlerisches, literarisches und wissenschaftliches Interesse über Generationen hinweg großes Ansehen verschafften. Gottfried Werner von Zimmern errichtete die spätgotische St. Martinskirche (später barock umgestaltet), Froben Christoph von Zimmern erweiterte die Stadt um eine Vorstadt und gestaltete das Schloss im Stile der italienischen Renaissance als Vierflügelanlage um.
1594 erlosch das Geschlecht der Grafen von Zimmern im Mannesstamm und kam über eine Schwester des letzten Grafen an die Grafen von Helfenstein, Freiherren zu Gundelfingen. 1627 kam die Stadt unter die Herrschaft der Meßkircher Linie der Fürsten zu Fürstenberg. Nach deren Aussterben 1744 verlor Meßkirch Hofhaltung und Regierungsbehörden.
Am 5. Mai 1800 fand bei Meßkirch der als Schlacht bei Meßkirch bekannte militärische Zusammenstoß zwischen französischen und österreichischen Truppen im Zweiten Koalitionskrieg statt. An die Schlacht erinnert eine Inschrift mit dem Namen Meßkirchs (MOESKIRCH) am Arc de Triomphe in Paris.
1806 wurde Meßkirch Teil des Großherzogtums Baden und war bis 1936 badische Oberamtstadt. Von 1936 bis 1939 gehörte die Stadt zum Oberamt Stockach, danach zum Landkreis Stockach und damit seit 1952 zum Regierungsbezirk Südbaden mit Sitz in Freiburg im Breisgau.
Am 22. Februar 1945 wurde Meßkirch, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, im Rahmen der alliierten Operation „Clarion“ Ziel eines Luftangriffes. Die sieben amerikanische Bomber hatten als Primärziel den Bahnhof, in dessen Bereich, aber auch in der Ortsmitte gegen 14 Uhr circa 42 Bomben einschlugen. Dabei wurden 20 Häuser zerstört und weitere 86 Häuser zum Teil schwer beschädigt. Es kamen 35 Menschen ums Leben, 93 wurden verwundet. Zum Räumen wurden Häftlinge vom Lager Saulgau eingesetzt. Einige Blindgänger wurden von Wehrmachtsangehörigen entschärft.
Am 1. Januar 1971 wurde Igelswies auf eigenen Wunsch zur Stadt Meßkirch eingemeindet und wechselte damit auch vom Landkreis Sigmaringen zum damaligen Landkreis Stockach.
Mit der Kreis- und Verwaltungsreform vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Stockach aufgelöst. Meßkirch wurde dem Landkreis Sigmaringen zugeordnet, welcher zum Regierungsbezirk Tübingen gehört.
Die ehemaligen Nachbargemeinden Heudorf, Langenhart, Menningen und Rohrdorf wurden am 1. Januar 1974 auf eigenen Wunsch hin zur Stadt Meßkirch eingemeindet. Die ehemaligen Nachbargemeinden Dietershofen, Ringgenbach und Rengetsweiler sind seit der Gemeindereform vom 1. Januar 1975 ebenfalls Teilorte von Meßkirch, wobei Dietershofen und Ringgenbach freiwillig eingemeindet wurden. Rengetsweiler unterlag mit seiner Klage gegen die Eingemeindung vor dem Staatsgerichtshof.
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