Geschichte
Mietraching war bereits in bajuwarischer Zeit besiedelt, als sich der Edle Muotrich dort niederließ. Erstmals urkundlich wurde der Ort auf dem Gerichtstag zu Aibling im Jahre 804 erwähnt. Damals wurde ein Rechtsstreit um die Kirche zu Gunsten des Stifts Chiemsee entschieden, nachdem Tassilo dieselbe zuvor dem Hofstift Freising entzogen hatte. Seit 1315 ist die Mietrachinger Kirche als Tochterkirche der Pfarrei Aibling erwähnt. Sie hatte ein eigenes Begräbnisrecht.
Im ausgehenden Mittelalter stellte Mietraching eine eigene Hauptmannschaft im Aiblinger Landgericht. Im Jahre 1818 wurde Mietraching durch die bayerische Verwaltungsreform zu einer eigenen Gemeinde, zu der die Teilorte Adlfurt, Harthausen, Lohholz, Markfeld, Thürham, Unterheufeld, Zell und das Gebiet der späteren Stadt Kolbermoor, die 1863 ausgegliedert wurde, gehörten.
In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde auf Befehl der NS-Regierung erneut ein größeres Gebiet ausgegliedert und in die Stadt Bad Aibling eingemeindet. Auf diesem Grund wurde in Vorbereitung des zweiten Weltkrieges ein Militärflugplatz (Fliegerhorst) errichtet, der nach dem Kriege von US-amerikanischen Truppen besetzt wurde und zur späteren Bad Aibling Station ausgebaut wurde, die bis 2004 als Abhörbasis des Echelon-Systems in amerikanischer Hand war und teils auch von britischen Geheimdiensten benutzt wurde.
Die Selbständigkeit der Gemeinde Mietraching währte bis 1978, als sie im Zuge der bayerischen Gemeindegebietsreform in die Stadt Bad Aibling eingemeindet wurde. Der Ort hat sich bis heute eine gewisse Eigenständigkeit erhalten.
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