Geschichte
Der Ort, bei dem es archäologische Fundstätten mit Werkzeugen und Waffen aus dem Neolithikum gibt, wurde 1122 als Monte Firmo erstmals urkundlich erwähnt, im Jahr 1124 als Montfermolio. Der Name bedeutet „geschlossener Berg“ oder „befestigter Berg“.
Im Mittelalter gründete der Lehnsherr Adam de Montfermeil eine Priorei (1164) in dem heute genannten Tal. Während des Hundertjährigen Krieges besetzten die Engländer den Marktflecken, durch den am 12. September 1429 Jeanne d'Arc zog.
Heinrich IV. gründete den Sankt-Michaels-Jahrmarkt (') und gewährte das Privileg zur Abhaltung eines zweimal in der Woche stattfindenden Marktes.
Im 17. Jahrhundert errichtete Michel de Chamillart, Minister Ludwigs XIV. das Schloss, 1742 wurde die alte Mühle aus dem Jahr 1575 durch eine neue ersetzt und 1782 legte man sumpfige Gelände durch die Aushebung des ' („Teich der Sieben Inseln“) trocken.
Nach Ausbruch der französischen Revolution fiel die Kirche teilweise der Zerstörungswut der Revolutionäre zum Opfer.
Im 19. Jahrhundert entstanden die für das Zweite Kaiserreich typische Villen des Grossbürgertums, bevor der Ort am Ende des deutsch-französischen Krieges von deutschen Truppen besetzt wurde. Im Jahr 1896 (?) parzellierte und verkaufte Graf von Nicolaï die Domäne von Montfermeil. Das Schloss wurde 1922 abgerissen. Danach verwandelte sich die bis dahin ländliche Gemeinde, wie viele andere Pariser Vororte, durch die fortschreitende Verstädterung und immer dichtere Besiedlung der Banlieue und dehnte sich aus.
Im Jahr 2002 wurde in Montfermeil der Al Qaida (Frankfurter Gruppe?) angehörende Terrorist Slimane Khlfaoui verhaftet, der zwei Jahre zuvor ein Attentat vorbereitet hatte, das auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt verübt werden sollte.
Montfermeil war erheblich betroffen von den Unruhen in Frankreich 2005. Noch im Frühjahr 2006 kam es dort zu erheblichen Krawallen, bei denen mit Baseballschlägern bewaffnete Jugendliche das Wohnhaus des Bürgermeisters mit Steinen bewarfen. Wegen der Unruhen hat die französische Regierung beschlossen neben Clichy-sous-Bois auch Montfermeil besonders zu fördern.
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