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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
17:10
 
 
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Geschichte

Moritzdorf wurde 1841 von Fürst Wilhelm Malte zu Putbus gegründet. Die heute im Ort befindlichen Gebäude stammen zum Teil noch aus dieser Zeit. Im idyllisch in Wassernähe gelegenen Ort wurden als Neusiedler Jachtschiffer, Fischer, Stellmacher, und Bootsbauer, aber auch Steindämmer, Schuster und Schneider angesiedelt. Durch den Fürsten wurden jedem Haus noch insgesamt 7,5 Morgen Acker-, Wiesen- und Gartenland zur Verfügung gestellt. Bereits 1844 berichtet das Memorabilienbuch der Kirche in Lancken-Granitz, dass die Häuser in Moritzdorf Spekulationsobjekte geworden waren und daher häufig der Besitzer gewechselt hatte.

Moritzdorf gehörte zum Gutsbezirk Altensien. Im Jahre 1867 zählte der Ort 19 Haushalte mit insgesamt 80 Einwohner in 10 Häusern. Am 21. Juni 1886 zerstörte ein Brand 5 Wohnhäuser. Die Ausbreitung des Feuers war durch die mit Schilfrohr gedeckten Dächer, einen Nordwind und zuvor herrschende lange Trockenheit begünstigt.

Ab 1887 gab es Pläne die direkt östlich des Dorfes verlaufende Baaber Bek, die Verbindung vom Selliner See zum Greifswalder Bodden zu überbrücken. Das Vorhaben wurde jedoch nicht verwirklicht. Auf der Ostseite der Baaber Bek entstand dann das zu Baabe gehörende Baaber Bollwerk. 1891 wurde jedoch die Genehmigung zum Betrieb einer Ruderfähre erteilt, die seit dem die schmale Baaber Bek überquert. Erster Inhaber der Fährstelle war der Händler Martin Looks. Ende des 19. Jahrhunderts, die Segelschifffahrt auf Rügen erlebte ihre große Zeit, lebten in Moritzdorf mehrere Seeschiffer. Auch zwei Fischhändler hatten sich angesiedelt.

Auf einer Bodenerhebung über dem Ort errichtete 1901 Wilhelm Möller ein Ausflugslokal. Die Nachfahren von Wilhelm Möller leben heute in Brunsbüttel und Kiel. Aufgrund seiner schönen Lage und der von dort bestehenden freien Sicht über die Halbinsel Mönchgut und die Having wurde die Gaststätte Wilhelmshöhe zu einem beliebten Ausflugsziel von Badegästen aus den umliegenden Ostseebädern. Das später in Moritzburg umbenannte Lokal besteht bis heute.

Von 1890 bis 1922 verfügte Moritzdorf über eine sogenannte Posthilfsstelle. In der Zeit der DDR erzielten die Fremdenzimmer im Ort Höchstpreise und waren häufig schon über Jahre im Voraus vermietet. Im Zuge eine Gebietsreform wurde Moritzdorf zum 1. Januar 1962 mit Altensien, Neuensien und Seedorf nach Sellin eingemeindet.

Nach 1990 setzte sich die touristische Entwicklung des Ortes fort. Am südlichen Ende des Dorfes entstand ein sich in die Landschaft einpassendes mit Schilfrohr gedecktes Hotel mit Restaurant.

Basierend auf dem Artikel Moritzdorf (Sellin) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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